2023
Weltraummüll ist ein wichtiges Thema für die Raumfahrtindustrie, und die beiden Space-Debris-
Satelliten ADLER-1 und ADLER-2 sollen helfen, ihn aufzuspüren und zu analysieren. Die Datenanalyse
wird wesentlich vom Start-Up Tilebox unterstützt.
Der Kleinsatellit ADLER-1 feierte erst kürzlich sein einjähriges Flug-Jubiläum. Mit dem vom ÖWF
entwickelten „Austrian Particle Detektor“ (APID) und dem On-Board Radar können dabei speziell die
kleinsten Weltraummüll-Teilchen detektiert werden, welche nicht mehr per optischer Teleskope
oder Radar vom Boden aus überwacht werden können.
Seit dem Start von ADLER-1 wurden fast zwei Millionen Datensätze gesammelt, die laufend
ausgewertet werden. 100 Impakte konnten bereits identifiziert werden, unter anderem von einem
extraterrestrischen Objekt. Bei der Suche nach relevanten Impaktdaten unterstützt federführend das
Start-Up Tilebox das ÖWF. Tilebox.io wurde vom Österreicher Stefan Amberger und der Spanierin
Laura Costa Ortega gegründet und spezialisiert sich auf Datenverwaltung und parallel
Verarbeitungspipelines von Satellitendaten.
Mit diesen in Orbit gesammelten Daten, können nun bestehende Computer-Simulationen ergänzt
werden, auf die man sich bislang fast ausschließlich verlassen musste. Damit können Impakt-Risiken
von Weltraummüll im niedrigen Erdorbit besser kalkuliert werden.
Stefan Amberger erläutert die Herausforderungen in der Datenauswertung: „Wir haben bei Tilebox
einen ebenso eleganten wie effizienten Weg zur automatisierten Datenverarbeitung entwickelt – die
Messgeräte von ADLER-1 produzieren auch Rauschdaten. Nun müssen wir, um die berühmte Nadel im
Heuhaufen zu finden, die perfekten Filteralgorithmen auszugestalten und hochgradig parallel
ausrollen, und das Ganze noch in Nah-Echtzeit – diese Algorithmen sind in der Branche wohl
einzigartig und werden auch die Messungen bei ADLER-2 maßgeblich unterstützen.“
Mit dem ADLER-2 Kleinsatelliten, beschreitet man den erfolgreichen Weg weiter. Neben einem vom
ÖWF verbesserten APID-2 Instrument wird auch ein Hyper-Angular Rainbow Polarimeter (GAPMAP),
welches Wolkenwasser und Eispartikel in der Atmosphäre messen kann, sowie ein verbessertes
Radar zur Verfolgung von Weltraummüll an Board sein.
Sobald ADLER-2 im Orbit betriebsbereit ist, wird ADLER-1 planmäßig zum Absturz gebracht. Willibald
Stumptner: „Mit ADLER-1 tragen wir nicht zum Problem Weltraum-Schrott bei, wir sind Teil der
Lösung: ADLER-1 wird im Sommer als Sternschnuppe verglühen.“
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