Am letzten Tag des Jahres blicken wir traditionell zurück und lassen das Jahr Revue passieren. Wer hätte gedacht, dass auch in diesem Jahr die COVID-19 Pandemie noch viele Steine in den Weg legt. Trotzdem konnten wir im Oktober 2021 die AMADEE-20 Mars Simulation in Israel durchführen. Auch unser erster Satellit wurde in Rekordzeit fertig gestellt, getestet und in die Rakete integriert.
1 Das Raumanzugslabor in Innsbruck wurde um ein Integrationslabor erweitert. Darin wurde der Teilchendetektor (APID) insgesamt 4x für den ADLER-1 Cubesat gebaut (davon fliegt aber nur einer mit ADLER-1 mit). Mit diesem Instrument können wir die kleinsten Weltraumschrottteileichen (< 1 mm) detektieren. (c) ÖWF/Claudia Stix 2 Der Nationalrat Hermann Weratschnig, Sprecher für den Weltraum im Grünen Parlamentsklub, besuchte gemeinsam mit LA Michael Mingler und der Schwazer Stadträtin Viktoria Gruber unser Weltraumlabor in Innsbruck. Dabei machten sich die Politiker*innen einen umfangreichen Einblick in unsere Forschungseinrichtung und sprachen Unterstützung für das ESA_LAB@AT in Zusammenarbeit mit dem ÖWF aus. (c) Lena Vogler 3 Durch die Verschiebung der AMADEE-20 Mars Simulation in Israel fanden heuer noch 2 Dress Rehearsals in Innsbruck statt. Dabei trainierten alle Teams nochmal gemeinsam die verschiedensten Abläufe. Nicht immer war es möglich, dass die Teams persönlich vor Ort waren, daher wurden die Dress Rehearsals in hybrider Form (vor Ort und virtuell) durchgeführt. (c) ÖWF/Florian Voggeneder 4 Zum ersten Mal fand eine gemeinsame Analogsimulation von LunAres und ÖWF in der LunAres Station in Polen statt. Kommandant der 2-wöchigen Mondsimulation war ÖWF Analog-Astronaut Simone Paternostro. Dabei wurden ausgewählte AMADEE-20 Experimente durchführt wie z.B. das Retina Experiment (siehe Bild, Retina wird an LunAres Teilnehmer Cillian Murphy durchgeführt) (c) ÖWF/Susanne Baumann 5 Kurz vor der AMADEE-20 Simulation besuchte uns die Wissenschafts-Landesrätin Anette Leja (Land Tirol) in unserem Mission Support Center. Neben einer Liveschaltung zur Israel Space Agency bekam Frau Landesrätin einen exklusiven Einblick in die Planung unserer 13. Mars Analog-Simulation in der Negev Wüste, Israel (c) LandTirol/Pötzl 6 In der Vorbereitungswoche (bridgehead phase) der AMADEE-20 Simulation in Israel, fand eine Premiere statt: Zum ersten Mal wurde ein rein weiblicher Außenbordeinsatz (EVA) mit den Aouda Raumanzugssimulatoren durchgeführt. Unsere Analog-Astronautinnen Carmen Köhler und Anika Mehlis trugen dabei die Anzüge. Die beiden sind auch unsere einzigen weiblichen Analog-Astronautinnen im ÖWF. (c) ÖWF/Florian Voggeneder 7 25 Experimente, davon 2 Flugexperimente waren Teil der AMADEE-20 Simulation in Israel. Eines davon – Aeroscan – sieht man in diesem Video abheben. Die autonom fliegende Drohne soll dabei bei der Kartenerstellung von unbekannten Terrains helfen. 8 Als Unterstützung der sechs Analog-Astronaut*innen in der Isolationsphase war das sogenannten On-site-Support Team (OSS) in Israel. Das OSS Team durfte aber nicht direkt mit der Feldcrew interagieren und hielt sich daher im Hintergrund. (c) ÖWF/Florian Voggeneder 9 Ende der Isolation und Ende der AMADEE-20 Simulation. Am 31. Oktober 2021 nach dreiwöchiger Isolationsphase durfte die Feldcrew erstmals ohne Raumanzugsimulator das Mars-Habitat in der Negev-Wüste verlassen. Begrüßt wurden Sie dabei von ca. 200 Gästen. (c) ÖWF/Florian Voggeneder 10 Wir brennen für die Wissenschaft. Für das ESA Projekt Bacterma haben wir an der Universität Innsbruck Entflammbarkeitstest mit einer Reihe von Textilien durchgeführt, die mit verschiedenen Antimikroben behandelt wurden. Mit diesem Projekt erforschen wir (neuartige) Techniken, die dazu beitragen, das mikrobielle Wachstum auf der Oberfläche von Textilien zu verringern. Oder, um es in einfachen Worten auszudrücken, wir schauen uns an, wie man die Unterwäsche von Astronauten sauber halten kann. 11 Startklar. Unser ADLER-1 Satellit – ein 3U Cubesat – wurde in nur 36 Stunden (von der FAA Autorisation) in die LauncherOne Rakete von Virgin Orbit integriert. Gemeinsam mit 3 anderen Cubesats soll der Start im Jänner 2022 erfolgen. 12 Treffen mit dem Präsidenten von Israel. Der Präsident Jitzchak Herzog lud die Teams vom ÖWF, Israel Space Agency und D-MARS in seine Residenz ein. Dies war ein wirklich bemerkenswertes Ereignis, und wir sind sehr dankbar für diese einmalige Gelegenheit und die großartige Gastfreundschaft in Israel.von links: Analog-Astronaut Liad Josef, Mr. President Jitzchak Herzog, ÖWF-Direktor Gernot Grömer, Analog-Astronaut Alon Tenzer. (c) ÖWF/Florian Voggeneder
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