AustroMars war ein ÖWF-Projekt, bei dem im April 2006 in der Moab-Wüste/USA sechs Analog-Astronauten eine Mars-Expedition simulierten. 145 freiwillige Mitarbeiter, 20 Forschungseinrichtungen und eine breite Öffentlichkeitsarbeit machten diese Mission zu einem kleinen Meilenstein der österreichischen Raumfahrt.

Eine sechsköpfige österreichische Crew führte – in Kooperation mit der US-amerikanischen Mars Society und mit Unterstützung eines über Satellitenleitung verbundenen Missionskontrollzentrums in Salzburg – in einer Mars-analogen Umgebung zwei Wochen Experimente durch, wie sie auch bei einer realen zukünftigen Marsexpedition zu erwarten sind: Dazu zählten geophysikalische Versuche, mikrobiologische Untersuchungen und Experimente (z.B. Track & Trace Kontaminationsexperiment) aus den Disziplinen Psychologie, Medizin und Astrophysik. AustroMars war eine „high fidelity“-Simulation einer Reise, die erst in Jahrzehnten stattfinden wird, um die technologischen, wissenschaftlichen und logistischen Anforderungen für einen zukünftigen bemannten Marsflug zu definieren. Nach dem Ende der Simulation in der Wüste von Utah wurden in den darauffolgenden Monaten die Proben analysiert, Testergebnisse ausgewertet und wissenschafltiche Arbeiten geschrieben. Diese Ergebnisse konnten im Herbst 2006 auf dem AustroMars Science-Workshop Sciene Conference der Öffentlichkeit präsentiert werden und sind in den Mars2030 Proceedings veröffentlich.

AustroMars Patch

DAS AUSTROMARS MISSIONSEMBLEM: DAS EDELWEISS SYMBOLISIERT ÖSTERREICH, DIE ROTE UND BLAUE SCHEIBE STELLEN MARS UND ERDE DAR. DAS STERNBILD DES STIERS MIT DEM ROTEN ALDEBARAN IST JENE KONSTELLATION, IN DER AUCH WÄHREND DER SIMULATION DER PLANET MARS STEHT. DIE SECHS STERNE STEHEN FÜR DIE SECHSKÖPFIGE FLIGHT CREW. DIE BEIDEN BÖGEN SYMBOLISIEREN DASS EINERSEITS ETWAS VON DER ERDE ZUM MARS TRANSPORTIERT WIRD, ANDERERSEITS DEN ÖSTERREICHBEZUG.

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Hintergrund

Die europäischen und US-amerikanischen Weltraumorganisationen haben zwei große Explorationsprogramme gestartet, an deren Ende der Mensch auf dem Mars stehen wird. Unabhängig davon, ob die Entscheidung, Menschen auf diese große Reise zu schicken morgen oder in 10 Jahren getroffen wird, müssen dafür erst Technologien entwickelt werden, die eine solche Expedition zu einem sicheren und kosteneffizienten Unternehmen machen.Der Mars ist der nächste wesentliche Schritt in unseren Raumfahrtprogrammen: Um die erforderlichen Technologieentwicklungen für eine Mission zu stimulieren, betreibt die Mars Society seit 2000 unter anderem in der Wüste von Utah eine sog. Analog-Station, in der Kurzzeitmissionen von 2 Wochen Dauer simuliert werden.

2006 führte Expedition „Austromars“ eine solche Missions-Simulation durch: Erstmals waren sowohl die Crew, das Support-Personal und die Experimente, als auch ein Großteil der Hardware österreichisch. Das Projekt ist einerseits als Forschungstätigkeit im Bereich der Mars- Analogwissenschaften, d.h. in der Strategie- und Technologie-Entwicklung im Rahmen einer bemannten Marsexpedition zu verstehen, andererseits als eine Leistungsdemonstration der nationalen Weltraumkapazitäten.

Austromars stimulierte neben den wissenschaftlichen Impulsen auch – in Verbindung mit einer massiven Medien- und Bildungsarbeit – die öffentliche Wahrnehmung von Weltraumaktivitäten und präsentierte eine junge österreichische Forschungslandschaft als Leistungsträger im europäischen Raumfahrtsektor.

AustroMars wurde unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BmVIT).

“Projektpartner“
Projekt-Trägerorganisation ÖWF
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF,www.oewf.org) ist ein nationales Netzwerk für Raumfahrtenthusiasten und Weltrauminteressierte und dient als Kommunikationsplattform zwischen dem Weltraumsektor und der Öffentlichkeit, eingebettet in ein weltumspannendes Netzwerk von Spezialisten aus Industrie, Forschung und Politik. Das Forum hat aufgrund dieser Ausrichtung unter anderem auch auf Bildung und Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren ein wichtiges wissenschaftliches und mediales Netzwerk etabliert. Dutzende Projekte, u.a. Österreichs größter Weltraum-Jugendwettbewerb 2001, eine bundesweite Wanderausstellung mit 12.000 Besuchern, die Science-Fiction-Woche mit 15.000 Besuchern, unzählige Vorträge und Veranstaltungen, darunter eines der europaweit größten Events zur Landung der Raumsonde Huygens, wurden in den letzten Jahren verwirklicht und haben außergewöhnliches Medienecho gefunden.

Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch

USA/AustroMars 2006

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