2011
Am Donnerstag den 13.10.2011 fand im Rahmen des Tripolar-Projekts ein Meeting zwischen Biologen von Tripolar, Schülern der HTL Eisenstadt und dem Ballonteam des ÖWF statt, das die Ziele und die ersten Grundzüge des Air-Samplers definierte.
Schon seit den 40-ern des vorherigen Jahrhunderts ist bekannt, dass sich Sporen (z.B. durch Thermik) in der Atmosphäre befinden und so zum Teil weite Strecken zurücklegen können. Diese Messungen wurden und werden auf Bergen gemacht. Der Nachteil dieser Messungen ist, dass diese nur selten über 3 Kilometern Höhe gemacht werden, was Fragen aufwirft: Gibt es über 3000 Metern auch noch Leben in der Atmosphäre? Bis in welche Höhen kommt dieses Leben? Welche Arten von Leben können solche Höhenflüge machen? Bakterien? Viren? Oder auch Pilze? Und wie aktiv ist das Leben in der Atmosphäre? Somit resultiert die grundlegende Frage von Tripolar:
Wie widerstandsfähig kann Leben sein?
Tripolar ist ein österreichisches Forschungsprojekt mit internationalen Partnern, das erstmals die Atmosphäre als Lebensraum definieren soll. Es ist in drei Teilmodule eingeteilt: Modul L.I.F.E (Untersuchung von Gletschergebieten auf Leben), Modul SPACE (Auffinden und Reduktion von Kontaminationsquellen) und Modul AIR (Untersuchung der Atmosphäre auf Leben). Dem Modul AIR kommt mit Passepartout eine spezielle Rolle zu, denn neben Proben in Bodennähe in verschiedenen Einzugsgebieten wird Passepartout Proben aus der Stratosphäre entnehmen. Hier wird Neuland betreten, denn es ist nicht bekannt, was über 3 Kilometern Höhe genau vor sich geht.
2001 behauptete eine Indische Forschergruppe, dass sie Leben in bis zu 41km Höhe nachweisen konnte. Seit diesem Ereignis hat die europäische Weltraumbehörde ESA mit Studentenprojekten versucht diesen Flug nachzuahmen und so zu bestätigen, doch sie scheitete immer und immer wieder.
Wie soll aber das Problem der Probenentnahme gelöst werden? Soll die Probenentnahme in einer bestimmten Höhe mit einem kräftigen „Atemzug“ erfolgen oder über eine längere Höhenspanne gesammelt werden? Sollen die Proben aktiv mit einem Gebläse oder mit einer Pumpe geblasen werden? Wie verändert sich die Leistung des Systems mit der Höhe, also mit Druck-/und Temperaturunterschieden? Verringert sich der Widerstand des Filters mit sinkendem Druck? Soll die durchblasene Luft waagrecht oder senkrecht entlassen werden? Wie wird das durchgeblasene Volumen gemessen?
Fragen über Fragen, mit denen sich die Schüler der HTL Eisenstadt auseinandersetzen müssen, schließlich sollen keine Überraschungen am Tag des Fluges aufkommen und so den Erfolg des Fluges in Frage stellen. Keine erdenkliche Frage zum Thema ist somit falsch und die ersten Züge des Air-Samplers sind somit definiert und es geht daran, erste Fragen durch Tests in einer Vakuumkammer zu beantworten.
- Tagged: Air-Sampler, Bildung, Eisenstadt, TriPolar
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