2010
Weltraumforschung und Kunst? Ja bitte! Neun in Österreich lebende Künstler und Künstlerinnen setzen sich bei dieser Ausstellung mit der Inszenierung und Zeichenhaftigkeit der uns umgebende Realität auseinander. Die Welt als Kulisse für Alltagsinszenierungen steht dabei im Mittelpunkt und wird von den Künstlern mit unterschiedlichen Medien (Skulptur, Raum-/Lichtinstallation, Video, Fotografie) untersucht.
Sonia Leimer instrumentalisiert in ihrem Werk „2030“ die Gebirgslandschaft des Kaunertaler Gletschers als Kulisse für ein imaginiertes Anderswo. Das Video zeigt einen Astronauten der sich schwerfällig durch das hochalpine Gelände bewegt. Durch die Nahaufnahmen auf den Anzug bzw. den Anzugträger wird dem Beobachter verdeutlicht, wie abgeschottet der Astronaut von der Umgebung ist, aber auch die Schwerfälligkeit des 45 kg Anzugs durch die langsamen, behutsamen Bewegungen. Christina Nägele, Kuratorin Galerie im Taxispalais, erläutert bei der Eröffnung der Ausstellung Sonia Leimers 2030 Arbeit als „Sehnsucht des Menschen nach anderen Welten“. Auch die Direktorin der Galerie im Taxispalais Beate Ermacora, dankt dem Österreichischen Weltraum Forum für das zur Verfügung stellen des Raumanzugsimulators und betont den regionalen Bezug (der Anzug wird in Innsbruck gefertigt).
Zurück zu 2030. Erst nach dem Close-up auf den Anzugträger schwenkt die Künstlerin auf die umgebenden, unwirtliche Bergwelt, die in diesem Moment für die Bedingungen auf dem Mars steht. Interessant und gelungen ist dazu die gegenüberliegende fotografische Serie „LADIZ_alpenTM“ des Künstlers „Gregor Sailer“. Er zeigt Fotografien des Hochgebirgsraum inklusiver aller fünf Tiroler Gletscher und zeigt gleichzeitig ein anderes Bild des Kaunertaler Gletschers, der nichts mehr mit Mars zu tun hat, sondern den Eingriff des Menschen in die unwirtliche Natur dokumentiert. „Es ist ungewohnt Aouda.X in einem Kunstprojekt zu sehen. Sonia Leimer schafft es, vor allem mit dem Video, aber auch mit den Siebdrucken auf Aouda.X Anzugmaterial, den Raumanzugsimulator in einem anderen Licht darzustellen und regt zu neuen Denkansätzen an.“, meint Olivia Haider vom ÖWF nach dem Besuch der Vernissage. Neben dem Werk 2030 ist auch Sonia Leimers Werk „2017“ zu sehen. Hier wurde auf Aouda.X Anzugsmaterial mittels Siebdruck die ersten Nahaufnahmen vom Mars gedruckt.
„Neben Sonia Leimers Werken hat mich auch „The Achromatic Island“ von Sofie Thorsen fasziniert. Diese Künstlerin hat versucht das Sehen von Achromatopsie-Kranken künstlerisch durch Schwarzweißarrangements bzw. Über- und Unterbelichtung von Fotografien darzustellen“, resümiert Olivia Haider.
Die Ausstellung „Die Welt als Kulisse“ ist noch bis 6. Februar 2011 in der Galerie am Taxispalais (Innsbruck) zu sehen.
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