2011
Die Wegweiser finden sich schon auf der Autobahn und die ist um 6 Uhr morgens noch angenehm leer. Aber schon eine Dreiviertelstunde später stehen wir im Stau – der letzte Kilometer zum Flugfeld zieht sich. Nach flotter, professionell abgewickelter Akkreditierung beginnen wir um 07:30 Uhr mit dem Aufbau der Utensilien in einem Ausstellerzelt, das uns freundlicherweise auch heuer wieder vom Bundesheer zur Verfügung gestellt wurde.
Rechtzeitig zum Start der Vorführungen ist aus der Baustelle eine ansehnliche Leistungsschau des Österreichischen Weltraum Forums geworden. Der Rover „Phileas“ wird so präsentiert, wie er von Rio Tinto zurück gekommen ist – leicht lädiert und sehenswert rostig. In der Mitte des Zelts hängt die Gondel eines Passepartout Höhenforschungsballons mit blinkenden Positionslichtern und Radarreflektor – so wie er letztes Jahr auf der Teichalm geborgen wurde. Und als besondere Leihgabe von Liquifer ziert ein Schlafsack für Astronauten – lebensgroßes männliches Modell inklusive – eine der Zeltwände. Poster vervollständigen die Inneneinrichtung, Folder liegen bereit und unser ÖWF Promotion-Clip sowie das Passepartout-Video (einmal Stratosphäre und retour) laufen im Dauerloop.
Lange bevor die Veranstaltung mit dem offiziellen Programm startet, sind schon die ersten Prospektsammler unterwegs. Sicherheitsleute des Bundesheeres überprüfen ob jedes Zelt einen Feuerlöscher hat – in der Hitze des Gefechts könnte ja etwas in Brand geraten. Als die ersten größeren Besuchertrauben den Ausstellerbereich entlang wandern, brennt lediglich die Sonne vom strahlend blauen Himmel. In der Folge wechselt das Wetter allerdings laufend zwischen sonnig und bewölkt mit stürmischen Tendenzen.
Die ÖWF-Mitarbeiter am Stand sind den ganzen Tag über beschäftigt. Wir informieren Interessierte über unsere Projekte, führen Streitgespräche (z.B. über die Energiewende) und predigen, dass auch ein kleines Land wie Österreich in der Weltraumbranche durchaus seine Chancen und Möglichkeiten hat. So mancher Besucher staunt nicht schlecht als er erfährt, dass das Forum ein Verein aus unbezahlt tätigen Weltraumenthusiasten ist.
Immer wieder werden die Gespräche kurzfristig unterbrochen wenn plötzlich ein Höllenlärm losbricht, dessen Ursache und Richtung man erst erkennt, wenn ein Eurofighter am Himmel sichtbar wird, dessen Pilot es sichtlich genießt, zuerst einige Loopings zu fliegen um sich dann nach einem senkrechten Flug himmelwärts in halsbrecherischem Taumeln wieder erdwärts zu werfen. Gäste und Mitarbeiter stolpern über Kabelläufe und die Füße anderer Leute während sie mit dem Blick nach oben – regelrecht hypnotisiert von den atemberaubenden Vorführungen – das Gelände durchstreifen.
Spätestens nachmittags bewölkt es sich jeden Tag zunehmend und ein teils recht heftiger Wind kommt auf, der unsere Plakate verweht und die Aufsteller der HTBL Kapfenberg umwirft, die am Rover-Projekt mitgearbeitet hat und zeitweise auch mit einem Lehrer vor Ort vertreten ist. Die wechselnden Bedingungen tun jedoch der Stimmung keinen Abbruch. Die ganze Zeit über kreisen alle Arten von Fluggeräten über dem Gelände und stürzen sich in waghalsigen Manövern kreuz und quer über den Himmel. Wie wild gewordene Geschosse düsen einige Flieger in beinahe Überschallgeschwindigkeit an den Zuschauern vorbei und lassen sie mit offenem Mund und tauben Ohren zurück.
Im Ausstellerbereich gibt es leider weder eine Großbildleinwand noch einen Lautsprecher, daher bekommen wir von der Aufregung um die kollidierten Fallschirmspringer und den Vogel(an)schlag auf die Royal Saudi Hawks am Freitag nicht viel mit. Den gelassenen Erkundungsflug eines Storchs über der Einflugschneise können wir zwar mitverfolgen, aber die Sicht vom – übrigens sehr interessanten – Militär- und Luftfahrtmuseum ist durch die umliegenden Gebäude doch etwas beschränkt. Daher gönnen wir uns am Samstag einen längeren Ausflug um u.a. die grandiose Patrouille Swiss und später die Abschlussdarbietung der Frecce Tricolori in aller Herrlichkeit bestaunen zu können. Wir sind von den akrobatischen Flugkünsten der Staffeln und der (wieder einmal) hervorragenden Organisation durch das Bundesheer jedenfalls total begeistert und freuen uns schon auf das nächste Mal! :-)
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