Praktikumsbericht Woche 3 – Matthias Gufler

Wie bereits letzte Woche berichtet startete ich am frühen Freitagnachmittag um in Graz den Stratosphärenballonstart zu erleben. So begann das wahrscheinlich bisher größte Erlebnis am Samstag in der Früh: Schauplatz war das Observatorium der Technischen Universität Graz am Lustbühel. Nach meiner Ankunft dort erfuhr ich gleich, dass es für mich eine besondere Aufgabe gab: Ich konnte den Start aus einer ungewohnten Perspektive erleben, denn ich war der Kamermann eines Modellhubschraubers, den Gerhard Groemer steuerte. So ging es direkt zu zwei Übungsflügen bei denen wir die Gelegenheit hatten, uns an den für ihn ebenfalls neuen Helikopter zu gewöhnen.

Zuseher am Grazer Lustbühel kurze vor dem Start des Passepartout Sherpa Ballons

Im Laufe der Zeit stieg dann die Anspannung bei allen Beteiligten doch recht deutlich bis es endlich soweit war: Der gefüllte Ballon wurde sich selbst überlassen, was dieser natürlich nutzte und sanft aber doch recht flott nach oben stieg. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich das Ganze quasi aus der Vogelperspektive mit verfolgen, da ich die ganzen Aufnahmen der Hubschrauberkamera auf dem Kontrollbildschirm im Blick hatte. So bekamen wir zunächst auch tolle Bilder, bis der Ballon recht bedrohlich in die Richtung des Helikopters flog und Gerhard deshalb sicherheitshalber ein Ausweichmanöver einleitete. Doch trotz diesem wenn überhaupt nur kleinen Rückschlag, gelang es uns wirklich atemberaubende Bilder sowohl vom Anfang des Starts als auch von Graz selbst zu machen. Im Nachhinein bin ich wirklich von der durchaus schon vorhandenen Ausgereiftheit dieser Technik begeistert.

Nachdem der Helikopter und all seine Akkus beim Laden waren, eine Arbeit die man vom Ausmaß her nicht unterschätzen darf, hatte ich Gelegenheit einen Blick ins Kontrollzentrum zu werfen. Dieses war eigentlich genau so wie man es sich vorstellen würde, besonders interessant war auch, dass man die Position sowie die aktuelle Richtung und Geschwindigkeit des Ballons live auf Karten mit verfolgen konnte.

Nach diesem schon recht außergewöhnlichen Erlebnis ging es nachmittags auch noch zu den Starts von selbst gebastelten Raketen der International Space University Studenten. Dabei gab es neben einigen doch recht beeindruckenden Konstruktionen auch so manche Panne, was aber der Stimmung und der Unterhaltung nur umso zuträglicher war.

Insgesamt also wirklich eine Reise, die ich sehr positiv im Gedächtnis behalten werde.

In der neuen Woche ging es dann gleich recht technisch los. Auf dem Programm standen so auch diverse Änderungen am Anzug.
Aber der Reihe nach: Die erste große Aufgabe war die Verbesserung und stellenweise auch komplette Änderung des Belüftungssystems. Da der Staudruck bei den alten Lüftern zu gering war, wird jetzt ein System von jeweils 2 Diagonallüftern, einer davon als Vorverdichter, eingebaut. Da es zwei solcher Paare gibt , für die Zu- und Abluft, war die Planung hierfür gar nicht so einfach. Besonders das Entwerfen der Teile in Google SketchUP für den 3D-Drucker hatte einige Tücken und so spielte das Programm Daniel Föger und mir einen Nachmittag lang den einen oder anderen Streich. Das Ergebnis jedoch kann sich dafür jetzt durchaus sehen lassen.
Ein anderes Problem wurde auch der Platz, der langsam etwas eng ist. Doch mit viel Überlegen und vielleicht auch einer kleinen Portion Glück gelang es Gernot und mir noch alle Komponenten unterzubringen, die zumindest vorläufige Konfiguration steht also.

Was zum Schluss nicht unerwähnt bleiben sollte ist, dass die Arbeiten an den OPS – Boxen begonnen haben. Nachdem die Computerkomponenten eingetroffen sind haben wir nun auch noch das letzte fehlende Material bestellt. Der endgültige Bau wird also hoffentlich bald beginnen können.