2012
12. Dezember 2012
Es waren vier intensive Tage im ÖWF Mission Support Center in Innsbruck. Die 70-köpfige Crew aus 20 Nationen testete dieses Wochenende erfolgreich die gesamte Simulationsausrüstung für den bisher aufwendigsten Mars Analog-Feldtest des Österreichischen Weltraum Forums ÖWF. Dieser wird im Februar 2013 in Marokko stattfinden. „Die Tests haben bestätigt, dass wir technisch und personell bereit sind, für den Feldtest in der Sahara“, so der Expeditionsleiter und Vorstand des Österreichischen Weltraum Forums, Dr. Gernot Grömer, anlässlich der Pressekonferenz.
Analog Feldtest unter marsähnlichen Bedingungen
Die Wüste von Marokko ist dem Mars sehr ähnlich. Dort wollen die Wissenschafter im Rahmen der simulierten Mars-Mission erforschen, welche Schwierigkeiten auf Astronauten zukommen können. Dazu gehört auch die Fragestellung, wie man Experimente organisieren muss, damit man bei einer bemannten Mars-Landung ein Maximum an wissenschaftlichen Erkenntnissen gewinnen kann. Für die Mission werden die Teilnehmer im Februar 2013 einen Monat in der Nord-Sahara verbringen.
Analog-Astronauten sind fit
Die drei Analog–Astronauten Daniel Schildhammer, Luca Foresta und Christoph Gautsch testeten die Raumanzugsimulatoren Aouda.X und Aouda.S. Dazu sagt Daniel Schildhammer: „In erster Linie ist die körperliche und geistige Fitness für Analog-Astronauten wichtig, um sechs Stunden am Stück in einem Anzug zu bleiben, der 45 Kilo wiegt.“ Beim Training wurden alle für die Mission wesentlichen Abläufe durchgespielt. Auch für die geplanten 17 Experimente, die von internationalen Experten entwickelt wurden, konnte die Feldtest-Tauglichkeit für Marokko bestätigt werden.
Sicherheit geht vor
Der Mediziner und Teamarzt Dr. Thomas Luger berichtete über die biomedizinische Überwachung der Astronauten und der gesamten Crew durch Telemetrie. „Die Sauerstoff- und Kohlendioxidkonzentration, Temperatur und Luftfeuchte werden ständig im Anzug überwacht, genauso wie der Puls, das EKG und der Blutdruck der Astronauten“, so Luger. „In Marokko wird ein Arzt dabei sein, genauso wird aber ein Mediziner-Team im Mission Support Center in Innsbruck die medizinische Betreuung koordinieren. Ein gutes Zusammenspiel beider ist dabei essentiell für das Gelingen der Mission.“
Kommunikation ist alles!
Eine der Herausforderungen im Real-Test wird die Kommunikation zwischen Marsforschern und dem Innsbrucker Mission Support Center darstellen. „Wir simulieren eine Mission, bei der sich die Teilnehmer auf zwei verschiedenen Planeten befinden. Daher müssen wir die Entfernung von der Erde zum Mars berücksichtigen, das können bis zu 380 Millionen Kilometer sein“, erklärt Gernot Grömer. „In der Simulation bedeutet das, dass das Signal aus der Wüste, also dem simulierten Mars, zehn Minuten bis ins Mission Support Center benötigt. Daher werden die Entscheidungsprozesse, sehr stark auch bei den Astronauten liegen müssen, da es Situationen gibt, in denen man raschest reagieren muss.“
17 Experimente
Im Anschluss an die Pressekonferenz wurden einige der, für die 17 geophysikalischen und biomedizinischen Experimente verwendeten, Geräte vorgestellt:
- Der Magma White Rover, entwickelt von der ABM Space Education & der polnischen Mars Society. Er ist mit Kameras und Greifarm ausgestattet und wird für Erkundungsfahrten eingesetzt.
- Das „Klippenerkundungsvehikel“ (Cliffbot) der Association Planète Mars (Frankreich). Seine Konstruktion ähnelt einem Rad, das an einem Seil hängend zur Fernerkundung von steilen und unzugänglichen Felsklippen verwendet wird. Ausgestattet ist er mit Kameras, Sensoren, und einem Laserspektrometer, das mit Hilfe von Fluoreszenz Spuren des Lebens am Mars finden soll.
„Innsbruck ist momentan das Zentrum der Marsaktivitäten“, so ÖWF Vorstand Dr. Gernot Grömer abschließend. „NASA und ESA schauen uns über die Schultern, wenn wir hier ein kleines Stück ,Marsgeschichte‘ schreiben.“
Pressemappe und weitere Fotos
www.oewf.org/cms/mars-2013-presseinformationen.phtml
Teaser Trailer:
www.youtube.com/oewf
Rückfragen bitte an:
Mag. Monika Fischer, ÖWF Wien
Tel. +43 (0)699 1213 4610
- Tagged:Analog Feldtest, Generalprobe Mars
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