2013
ÖWF on Mars – Bernd Perplies – Day 17

Liebe Leserinnen und Leser!
Je weiter wir uns dem Ende nähern, umso spannender werden die Tage noch einmal. Welche Schlüsse werden die Forscher ziehen, welche Erkenntnisse werden sie gewonnen haben, was wird bleiben?
Zeit um in den letzten Tagen meinem geschätzten Kollegen Bernd Perplies das digitale Mikro in die Hand zu geben, der zur Zeit mit seinen literarischen Beiträgen für den SF-Dauerbrenner „Perry Rhodan NEO“ reüssiert.
Der Mars … er fasziniert uns Menschen schon seit Ewigkeiten – und seit es gute Pulp-Geschichten gibt, ganz besonders. Wie viele Invasionen kommen schon von einem der Jupitermonde? Wie viele von der Venus (abgesehen von denen, die man in den 1970ern in schmuddeligen Bahnhofskinos sehen konnte)? Nein, der Mars ist der Nachbar unserer Wahl, nicht nur was die reale Erforschung, sondern auch was die fiktiven Geschichten angeht. Als alter Filmfan kommen mir dabei natürlich vor allem jene in den Sinn, die in den letzten Jahrzehnten das Licht der großen Leinwand erblickt haben.
Einer meiner Favoriten: „Notlandung im Weltraum“ – oder deutlicher „Robinson Crusoe auf dem Mars“ – von Byron Haskin aus dem Jahr 1964. Der Film erzählt von Commander Christopher ‚Kit’ Draper, einem von zwei Astronauten an Bord des Raumschiffs „Mars Gravity Probe 1“, die durch einen Meteoritenschauer gezwungen sind, auf dem roten Planeten notzulanden. Nur Draper übersteht den Absturz. Für ihn beginnt ein dramatischer, mit viel Liebe zum Detail erzählter Überlebenskampf, wobei der Film anfangs noch behauptet, auf damaligen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu basieren. Später wird es dann doch etwas phantastisch – hier orientiert sich Haskin mehr an der Vorlage von Daniel Dafoe, dessen Südseeabenteuer er ins All verlegt hat, als an der Realität. Aber Hollywood darf das.
Um die Jahrtausendwende gibt es im Kino einen regelrechten Mars-Hype ein: Mit „Mission to Mars“, „Red Planet“ und „Ghosts of Mars“ kommen gleich drei Filme unterschiedlicher Machart auf die Leinwand. „Misson to Mars“ von Brian De Palma ist vor allem um große Bilder bemüht. Zunächst geht eine erste bemannte Marsmission furchtbar schief. Daraufhin machen sich Tim Robbins und Gary Sinise mit einer Rettungsmission auf den Weg. Das Ganze wird über weite Strecken sehr elegisch erzählt, aber auch höchst packend. Das Bild, wie Tim Robbins bei einem Außenbordeinsatz im Orbit des Mars „verlorengeht“, werde ich wohl nie vergessen. „Red Planet“ mit Val Kilmer setzt mehr auf Action und Thrillmomente, wobei alle Unfälle, die einer Marsmission passieren könnten – inklusive verrücktem Kampfroboter und marsianischen Insekten – durchdekliniert werden. Ganz hemmungslos wird es in der Heavy-Metal-Fantasie von John Carpenter, „Ghosts of Mars“. Im 22. Jahrhundert ist der Mars mehr oder weniger kolonisiert. Doch dann kommt es in einer abgelegenen Bergbausiedlung zu einem Horrorszenario, als schlummernde Geister einer uralten Marszivilisation erwachen, von den Siedlern Besitz ergreifen und diese in blutrünstige Zombies verwandeln.
Über die ganzen Gegenbeispiele – den Besuch der Marsianer auf der Erde – wollen wir gar nicht reden. „Flying Disc Man from Mars“ (1950), „Invasion vom Mars“ (1953), „Kampf der Welten“ (1953), „The Day Mars Invaded Earth“ (1963), noch eine „Invasion vom Mars“ (1986), „Krieg der Welten“ (2005). Es scheint, als hätten unsere Nachbarn ein mindestens so großes Interesse an der Erde, wie die Menschen an ihrem Planeten. Einen Invasionsfilm möchte ich noch kurz herausheben: „Mars Attacks!“ von Tim Burton. Der Film, der tatsächlich von Sammelkarten inspiriert wurde, die Burton aus den Kaugummi-Päckchen seiner Kindheit kannte, stellt eine herrlich anarchistische Version des Invasionsszenarios dar. Die Marsmenschen sind hier wirklich grüne, totenkopfartige Eierköpfe in knallbunten Anzügen, die Strahlenkanonen schwingen und dabei „Lauft nicht weg! Wir kommen in Frieden!“ trällern. Dabei wollen sie – wie tobende Kinder – nur das eine: Auf ihrem Spielplatz Erde Chaos anrichten. Eine der wohl unfreiwilligsten Heldengruppen aller Zeiten – inklusive Countrystar Tom Jones – stellt sich ihnen entgegen. Der Sieg wird schließlich durch einen grauenhaften Hillbilly-Jodler errungen. Absolut sehenswert!
Doch was lernen wir aus all diesen Filmen? Der Mars steckt voller Gefahren! Und er ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bewohnt. Von Geschöpfen, die uns nicht mögen. Also, liebe Astronauten: Haltet die Augen offen. Und vergesst eure Laserkanone nicht, wenn ihr die Raumkapsel verlasst. :-)
Bernd Perplies 2013
Further Information:
Homepage: www.bernd–perplies.de
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Perplies
Amazon: https://www.amazon.de/Bernd-Perplies/e/B00476RF1U
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