2014
24. November 2014
Heute morgen, um 03.49 Uhr erreichte die italienische ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti die Internationale Raumstation ISS. Im Gepäck mit dabei sind drei Tiuterra Kristalle, die in einer einzigartigen Kooperation zwischen dem Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) und dem Tiroler Kristallhersteller Swarovski entstanden sind. Benannt nach dem altenglischen Wort für Mars und der lateinischen Bezeichnung der Erde, sind die Tiuterra Kristalle das Ergebnis einer weltweit einzigartigen Kooperation. „Wir hatten die Idee im Rahmen der World Space Week 2013, die von der UNO ausgerufen wurde und jährlich auf der ganzen Welt veranstaltet wird“, erklärt Gernot Grömer, Obmann des ÖWF, und ergänzt: „Unser Ziel war es, ein einzigartiges Symbol zu erschaffen, das die Begeisterung der Menschen für Weltraum und Raumfahrt greifbar macht.“ So rief das ÖWF weltweit auf, Gesteinsproben zu sammeln. 33 Proben aus den entferntesten Teilen der Erde, wie der Antarktis, dem Grund des Ozeans, den USA, Mexiko, aber auch Asien und Europa erhielt das ÖWF und kombinierte sie mit einem Mars Meteoriten, der in Marokko gefunden worden war. In einem neu entwickelten Verfahren fertigte Swarovski genau 100 Kristalle an, in die die Gesteinsproben und der Mars Meteorit eingebettet wurden.
Drei kleinere Versionen des Tiuterra Kristalls haben heute Nacht mit Samantha Cristoforetti ihren Weg zur ISS gefunden. Den erforderlichen Platz stellte die 37jährige Italienerin in ihrem Privatgepäck zur Verfügung, das höchstens 1500 Gramm wiegen darf. Cristoforetti ist die dritte europäische Frau im Weltraum. Sie wird im Rahmen ihrer Mission „Futura“ ca. fünf Monate auf der ISS bleiben und voraussichtlich am 12. Mai zur Erde zurückkehren. Ihre Reise zur ISS unternahm Cristoforetti gemeinsam mit Anton Shkaplerov und Terry Virts. Der Kosmonaut Shkaplerov ist Kommandant des Teams, in dem ESA-Astronautin Cristoforetti und NASA-Astronaut Virts die Aufgabe der Bordingenieure zufällt. Nach dem Start des Raumschiffs Sojus vom Weltraumhafen in Baikonur, Kasachstan dauerte es wie geplant knapp 6 Stunden bis die Sojus die Umlaufbahn der ISS erreicht hatte. Bei ihrer Aufholjagd zur Internationalen Raumstation umkreiste die Sojus mehrmals die Erde und passte ihre Geschwindigkeit der Umlaufgeschwindigkeit der ISS von 28.800 km/h an. In 410 km Höhe erfolgte schließlich das vollautomatische Andockmanöver.
In den folgenden fünf Monaten steht der Italienerin ein dichter Arbeitsplan bevor. Sie wird Experimente in Physik, Biologie und Humanmedizin durchführen, die nur in der Mikrogravitation der Erdumlaufbahn möglich sind. Außerdem wird sie das letzte Versorgungsmodul des europäischen ATV-Programms von der ISS abdocken. Das ATV (Automatisches Transfer Vehikel) wird dann in der Erdatmosphäre verglühen. Zukünftige Versorgungsflüge übernimmt u.a. die bisher schon eingesetzte russische Progress, die wie das ATV automatisch an der ISS andocken kann. Neben ihrer Forschungstätigkeit wird Cristoforetti gemeinsam mit ihren Team-Kollegen die Systeme der ISS in Stand halten. Nach ihrer Rückkehr zur Erde wird die Italienerin zwei der drei Kristalle wieder an das Österreichische Weltraum Forum zurückgeben. Einen Kristall behält sie als Erinnerung an ihren Aufenthalt in der Internationalen Raumstation. Für Weltrauminteressierte sind die Tiuterra Kristalle künftig in wechselnden Ausstellungen zu sehen.
Samantha Cristoforettis Reise im Weltraum und die aktuelle Position der Tiuterra Kristalle können auf dieser Internetseite live verfolgt werden: friendsinspace.org/
Medienkontakt:
Mag. Monika Fischer
Pressesprecherin
ÖWF Wien
Tel. +43 699 1213 4610
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- Tagged:ISS, Samantha Cristoforetti, Swarovski, Tiuterra, World Space Week
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