2016
Heute vor 25 Jahren am 2. Oktober 1991 startete Franz Viehböck als erster Österreicher in den Weltraum. Die 7-tägige „AustroMir“-Mission führte den bis heutigen einzigen rot-weiß-roten Astronauten zur russischen Raumstation MIR. Mit im Gepäck: 15 wissenschaftliche Experimente.
2. Oktober 1991 06:59 MEZ Lift-off. Die Sojus-TM-13 Kapsel mit Kommandanten Aleksandr Volkov, dem Bordingenieur Toktar Aubakirov und dem Wissenschaftskosmonauten Franz Viehböck löst sich von der Startrampe in Baikonur. 2 Tage später am 4. Oktober 1991 um 08:40 MEZ dockte die Raumkapsel mit den 3 Kosmonauten an die russische Raumstation MIR an.
Noch in lebhafter Erinnerung ist für Franz Viehböck
„Das Hinausschauen aus dem Fenster von der Raumstation MIR und das ständige Gefühl der Schwerelosigkeit. Und natürlich die ganzen technischen Details. Der Start, der Wiedereintritt in die Atmosphäre, die Landung.“
Der 7-tätige Aufenthalt auf der Raumstation MIR war geprägt von 15 wissenschaftlichen Experimenten aus den Gebieten Weltraummedizin, Physik und Weltraumtechnik. So wurde z.B. mit MOTOMIR nicht nur gegen den Muskelschwund in der Schwerelosigkeit trainiert sondern auch die Veränderung der Kraft- und Geschwindigkeitsmerkmale des Menschen in der Schwerelosigkeit mit besonders hoher Genauigkeit und Detailliertheit untersucht.
Mit dem MIGMAS-A wurde erstmals eine Materialanalysestation in einer Raumstation installiert. Mit diesem Instrument diagnostizierte man durch die Weltraumkorrosion hervorgerufenen Materialveränderungen. MIGMAS-A funktionierte bis zum kontrollierten Absturz der MIR einwandfrei. Ein baugleiches Exemplar ist in der vom ÖWF betreuten AustroMir Sammlung enthalten.
Am 10. Oktober 1991 um 05:12 MEZ endete der Franz Viehböcks Raumflug mit der Landung der Sojus TM-12 in der kasachischen Steppe.
AustroMir 1, so die offizielle Bezeichnung, war ein voller Erfolg. Dennoch sollte die bemannte Raumfahrt in den folgenden Jahren eine untergeordnete Rolle in Österreich spielen.
25 Jahre später resümiert ÖWF Vorstand Gernot Grömer:
„In Österreich haben wir eine gut etablierte Analogforschung, damit können wir eine Nische besetzen und einen kleinen Teil beitragen, dass Österreich im Bereich bemannte Raumfahrt ganz vorne mitspielt.“
Aus Anlass des AustroMir Jubiläums hat Franz Viehböck seine Raumfahrerkollegen aus der ganzen Welt zum XXIX Planetary Congress nach Wien eingeladen. Ab morgen bis Freitag diskutieren Astronauten und Kosmonauten aktuelle Raumfahrthemen.
„Mit dem ASE Kongress in Wien, wollen wir ein Impuls abgeben, dass auch in Österreich bemannte Raumfahrt salonfähig ist“,
resümierte Grömer.
Weitere Informationen:
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
- Tagged:ASE, ASE29, Austromir, bemannte Raumfahrt, Franz Viehböck, Geschichte
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