2021
Unser Safety Officer gibt Einblicke in seine Arbeit.
Die Sicherheit der Mission hängt von der Vorbereitung ab. Je genauer die Abläufe geplant und die Risiken analysiert werden, desto sicherer läuft die Mission ab.
Unser Safety Officer, Michael Klicker, hat die Verantwortung, die Abläufe präzise mit der Crew zu planen und begutachtet jeden Schritt mit einem Adlerauge. Die Erfahrung des Safety Officers spielt hier eine enorme Rolle.
Auf unvorhersehbare Risiken muss der Safety Officer besonders achten. Gefahren, die bei einer Mars Mission drohen könnten, werden in der Simulation berücksichtigt. Es gibt außerdem Gefahren, die lebensbedrohlich sind und diese zu analysieren ist oberste Priorität.
Welche Sicherheitsaspekte sind bei einer internationalen ÖWF Mars-Simulation zu beachten?
Michael: Das primäre Ziel ist, sicherzustellen, dass niemand während des Einsatzes verletzt wird und wichtige Ausrüstung nicht durch Unfällen/Fehlfunktionen verloren geht. Die größte Herausforderung besteht darin, die realen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Simulation nicht zu behindern. Eine Vision für die Zukunft ist es, so viele Sicherheitsaspekte wie möglich in die Mission als Teil der Simulation zu integrieren (was wiederum die Simulationsgenauigkeit erhöhen würde).
Wie viele Menschen, Behörden und Ämter waren z. B. bei der AMADEE-18 Mission im Oman involviert?
Michael: Nachdem wir den Vorsatz “Safety-Science-Simulation” haben, ist jede mitwirkende Person mit sicherheitstechnischen Aspekten konfrontiert; auch wenn man es nicht bewusst wahrnimmt. Dadurch, dass wir nicht mit vielen gefährlichen Technologien operieren, sind Behörden nur limitiert involviert. Hauptsächlich medizinische Aspekte und spezielle Risikoelemente wie die Fracht von Batterien und Drohnenflüge werden von nationalen Ämtern reguliert. Solche Teilaspekte werden vorab in der Sicherheitsplanung und in Zusammenarbeit mit dem Management sowie unserem Ärzte-Team analysiert.
Welche Ereignisse vor, während oder nach einer technisch komplexen Mission lassen deinen Puls deutlich ansteigen?
Michael: Gerade experimentelles Equipment, das in der Umsetzung der Experimente zur Anwendung kommt, ist risikoreich. Ernsthafte Unfälle oder sogar ein CODE RED lassen meinen Puls ebenso steigen, allerdings lassen mich die Risikoanalyse und das Sicherheitsmanagement während der Mission nicht im Stich. Noch dazu ist jedes Crewmitglied über alle Risiken instruiert und die Probeläufe vor der Mission geben jeder mitwirkenden Person ein stabiles Sicherheitsgefühl.
Wie gehst du in deiner Position als Safety Officer mit der Verantwortung bei einer internationalen Mars-Simulation, in die sehr viele Personen eingebunden sind, deren Sicherheit dann in deinen Händen liegt, um?
Michael: Der wichtigste Punkt, der essentiell zur Ausübung meines Berufs ist und um einen klaren Kopf bewahren zu können, ist die potentiellen Gefahren stets aus der Sicht des Risikomanagements zu sehen. Das Ziel der Sicherheit ist nicht, alle Risiken zu minimieren, weil das leider nicht möglich ist, sondern die Risiken soweit umgangsfähig zu gestalten, damit die sehr gut trainierte Crew damit umgehen kann. Jede Person, ob im Feld oder im MSC, trägt die Verantwortung für einen sicheren Ablauf der Mission. Wir alle arbeiten zusammen und haben den Vorsatz jedes Leben am Mars durch unser Handeln zu sichern.
Letzlich traue ich jeder an der Mission beteiligten Person zu, sich an die Abläufe und Limits der Experimente zu halten; und ich vertraue auf das intensive Training unserer Crew.
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
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