2021
Remote Science Support – eines unserer größten Teams
Seda Özdemir, Christine Czakler und Stefanie Garnitschnig sowie ein internationales Team von 42 Mitgliedern (2 Verbindungspersonen für jedes AMADEE-20-Experiment) – sie alle bilden unser Remote-Science-Support-Team. Es ist ein großes und sehr vielfältiges Team bestehend aus Ingenieur*innen und Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Bereichen wie Biologie, Geologie, IT, Raumfahrt und viele mehr…
HAUPTAUFGABEN
Vor der Mission:
– Verwaltung und Organisation des Teams.
– Koordinieren der Experimente während der Vorbereitungsphase.
– Wir halten den Kontakt zu den Principal Investigators (PIs), also den Projektleitenden, und sind eine Brücke zwischen den verschiedenen Experiment-Teams und den Analog-Astronaut*innen.
Während der Mission:
Jede Verbindungsperson ist dafür verantwortlich, während der Durchführung ihres/seines Experiments online und erreichbar zu sein. Wir kennen den Zeitplan im Voraus und sind über alle Details des Experiments informiert. Wenn ein Problem auftritt, haben wir alle Details, um zu helfen (z. B. können wir an einem kritischen Punkt entscheiden, welchen Knopf wir drücken oder welches Kabel wir durchtrennen müssen, um den Analog-Astronaut*innen zu helfen) und wir dürfen auch die PIs kontaktieren, um die Feldmannschaft durch das Experiment zu führen.
Nach dem Experiment erhalten wir alle Daten und validieren diese, indem wir eine Genauigkeitsprüfung durchführen, um sicherzustellen, dass die PIs das bekommen, was sie erwarten.
Nach der Mission:
– Mit der Datenausgabe für Konferenzen, Artikel usw. sind wir auch der Partner der PIs für die wissenschaftlichen Ergebnisse.
– Networking während wissenschaftlicher Konferenzen, denn die Zeit nach der Mission ist vor der (kommenden) Mission.
Vor einer ÖWF Mars-Simulation informiert ihr die internationale Wissenschafts-Community (Universitäten, Institutionen etc.) über die anstehende Mission und die Möglichkeit mit Experimenten dabei zu sein. Was passiert alles in dieser Phase bis die Experimentvorschläge bei euch eingehen?
Seda: Wir veröffentlichen eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen und teilen mit, dass wir eine Analog-Mars-Mission planen. Dabei geben wir Einzelheiten über die Mission an, wie z. B.: wir sind in Israel, wir haben unsere Raumanzug-Simulatoren im Einsatz, es werden Analog-Astronaut*innen vor Ort sein, die Experimente in verschiedenen Bereichen durchführen können. Wir sind offen für alle Vorschläge zu wissenschaftlichen Experimenten.
Natürlich war und ist dies ein Prozess. Wir nehmen an vielen wissenschaftlichen Konferenzen teil und stellen den Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Bereichen das ÖWF vor und präsentieren unsere Analog-Mars-Missionen sowie das, was wir während dieser Missionen zur Verfügung stellen können, wie z. B. einen Raumanzugsimulator. Es ist ein fortlaufender Prozess der Vernetzung. Im Vorfeld der AMADEE-20-Mission haben wir an etwa 8 Konferenzen teilgenommen.
Anhand welcher Kriterien werden aus all den Vorschlägen für Experimente dann diejenigen ausgewählt, die während der Mission durchgeführt werden?
Seda: Nachdem wir die Vorschläge von verschiedenen internationalen Institutionen erhalten haben, prüfen wir diese und stellen fest, ob sie für unsere kommende Mission geeignet sind. Wir führen eine wissenschaftliche Prüfung, eine Kompetenzprüfung, eine Genauigkeitsprüfung und eine Prüfung der anstehenden Daten durch; dazu gibt es Messvorgaben von jedem Team. Nach dem Peer-Review-Verfahren entscheiden wir uns für die endgültigen Experimente, die das beste Ergebnis für die Mission erbringen werden.
Für alle ausgewählten Experimente gibt es eine zweite Runde, in der die Experiment-Teams weitere Details vorstellen. Dies ist eine zweite Überprüfung durch die Expert*innen. Danach beginnt für die ausgewählten Experimente die Vorbereitungsphase für die Mission.
Für AMADEE-20 haben wir zum Beispiel 21 Experimente aus verschiedenen Bereichen.
Wie herausfordernd ist es, die ausgewählten Experimente-Teams bis zur eigentlichen Simulation im Feld an Bord zu holen? Wie viel Nationen und welche Institutionen sind z. B. dabei?
Seda: Aus meiner persönlichen Sicht ist es eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch spannend. Denn man lernt so viele verschiedene Perspektiven, Menschen und Ansätze kennen und es ist ein ständiger Lernprozess. Für mich ist es immer wieder spannend, mit so vielen Menschen aus verschiedenen Ländern in Kontakt zu kommen und ein eigenes internationales Netzwerk zu haben. Auf der anderen Seite kann der organisatorische Teil aber auch anstrengend sein. Zum Glück sind wir ein sehr aktives Team, so dass jedes Mitglied das andere unterstützt und somit alles reibungslos läuft.
Beispielsweise hat jede Verbindungsperson jeden Monat eine Telefonkonferenz mit dem Experiment-Team. Das bedeutet 21 Telefonkonferenzen pro Monat, denn wir haben 21 Experimente für AMADEE-20, plus monatliche RSS-Teamsitzungen, um sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten.
Institutionen aus 12 Nationen sind an unserer kommenden AMADEE-20-Mission in den Experiment-Teams beteiligt! Die Nationen sind: Österreich, Deutschland, Israel, Schweden, Frankreich, Spanien, Norwegen, Portugal, Niederlande, Italien, USA und das Vereinigte Königreich.
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
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