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In dieser Woche stellte die NASA den neuen Artemis III-Mondraumanzug vor, der von Axiom Space entwickelt wurde. AxEMU (Axiom Extravehicular Mobility Unit) ist die größte Neuentwicklung von Raumanzügen für den Mond seit vier Jahrzehnten.
Was sind nun die neuen Features dieses brandneuen Mond-Raumanzugs und wie schlägt sich unser Aouda-Raumanzugsimulator im Vergleich?
Leicht und flexibel
Der AxEMU Raumanzug ist viel leichter als die Apollo-Raumanzüge (mit einem Gewicht von 80 kg). Wir schätzen, dass er etwa die Hälfte der Apollo-Anzüge wiegen wird. Außerdem hat Axiom sehr gute Arbeit geleistet und weiche und harte Beweglichkeitsgelenke an Armen, Beinen und Hüften eingebaut, so dass es viel einfacher ist, sich zu bücken oder niederzuknien, um z.B. ein Werkzeug zu greifen.
Der Raumanzug selbst ist auch an die verschiedenen Größen der Astronauten anpassbar, insbesondere an die Arm- und Beinlänge.
Rückeinstieg (rear-entry)
Dieser Raumanzug ist hat einen sogenannten „rear-entry“, d. h. der Astronaut, die Astronautin kann direkt von hinten in den Anzug steigen. Das bedeutet ein viel schnelleres Anziehen. Für planetare Missionen gibt es Konzepte, dass Rear-Entry-Anzüge direkt an eine Station andocken können und die Astronaut*innen somit ihre „schmutzigen“ Raumanzüge nicht in die Station bringen müssen.
Der AxEMU hat einen „hard-upper-torso“ (einen Hartschalentorso) als Kernstruktur und einen Rucksack mit dem tragbaren Lebenserhaltungssystem. Am Helm sind Lampen (können vom Astronaut*in selbst eingeschaltet werden) und eine HD-Kamera angebracht.
Die äußere Hülle besteht aus einem Polyaramid-Textil. Die endgültige Farbe für den Mondraumanzug wird aus thermischen Gründen weiß sein (reflektiert die Sonne besser).
Der Anzug selbst kann bis zu 8 Stunden getragen werden und wird voraussichtlich 2025 zum ersten Mal zum Einsatz kommen, wenn Menschen auf den Mond zurückkehren.
Werfen wir einen Blick auf unseren Aouda-Raumanzugssimulator. Unser Raumanzug wurde für analoge Planetenmissionen auf der Erde entwickelt, ist also nicht weltraumtauglich, was seine Entwicklung wesentlich günstiger macht. Die Aouda-Raumanzüge werden seit 2009 entwickelt und wurden in 13 analogen Mars-Simulationen eingesetzt.
Flexibel mit Einschränkungen
Der Raumanzug wiegt etwa 45 kg, einschließlich eines Exoskeletts, um die Druckverhältnisse auf dem Mars zu simulieren (der AxEMU-Raumanzug verfügt nicht über ein solches). Während unserer Missionen haben wir bewiesen, dass der Raumanzug sehr flexibel ist, so dass es kein Problem ist, sich hinzuknien, um Werkzeuge oder geologische Proben aufzunehmen. Der Raumanzug selbst ist nicht in verschiedenen Größen verfübar, er ist etwas verstellbar und wurde bereits von 13 analogen Astronaut*innen (männlich und weiblich) getragen.
Vordereinstieg (front-entry)
Der Aouda-Raumanzug ist ein Front-Entry-Anzug und benötigt daher 2 Personen und 3 Stunden zum Anziehen. Der Nachfolger des Aouda-Raumanzugs wird auch einen Rückeneinstieg (rear-entry) haben, was das vielversprechendste Konzept für planetarische Raumanzüge ist. Unser Raumanzug hat auch einen „hard-upper-torso“ und einen Rucksack mit einem tragbaren Lebenserhaltungssystem. An unserem Helm sind ebenfalls Lampen sowiie eine HD-Kamera angebracht.
Die äußere Schicht besteht nun (seit 2022) aus einem Poly-Aramid-Verbundtextil, dem gleichen wie beim AxEMU. In einem aktuellen ESA-Projekt (PexTex) haben wir das beste Material für einen planetarischen Raumanzug erforscht. Weitere Einzelheiten werden nach der Abschlusspräsentation im April bekannt gegeben. Unser Anzug ist für bis zu 6 Stunden Außenbordeinsatz geeignet und wird das nächste Mal während der AMADEE-24-Mission im März/April 2024 in Armenien zum Einsatz kommen.
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