2024
Livestream am 12. März
Am 12. März 2024 startet AMADEE-24, die 14. Mars Analog Mission des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF) in Kooperation mit der Armenischen Weltraumagentur. Die sehr wertvolle und teilweise einzigartige Missions-Ausrüstung ist bereits am Testgelände nahe Armash, Armenien eingetroffen. Sechs Analog-Astronaut*innen – zwei Frauen, vier Männer aus Österreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden und Spanien werden von 12. März bis 5. April 2024 in Isolation an der Vorbereitung zukünftiger astronautischer Mars-Missionen arbeiten. Über 200 Wissenschaftler*innen aus gut 26 Ländern sind an dieser internationalen Mission beteiligt.
Livestream zum Missions-Start
12. März, 13:30 bis 14:15 Uhr
Das ÖWF wird die letzte Stunde vor Missions-Start live vom Testgelände in Armenien und dem Mission Support Center in Wien übertragen. Dabei werden Wissenschaftler*innen und Missionsmitglieder Sinn und Zweck von Analog-Forschung und die Besonderheiten von AMADEE-24 näher beleuchten. Höhepunkt der Live-Übertragung ist der Beginn der Mission, wenn die Analog-Astronaut*innen in ihr Habitat eintreten und die Tür schließen.
Direktor Dr. Gernot Grömer, der die Mission leitet: „Ab diesem Moment gilt das Isolations-Protokoll. Unsere Crew darf das Habitat dann nur noch durch die Luftschleuse im Marsanzug-Prototypen, den das ÖWF selbst entwickelt hat, verlassen. In den kommenden Wochen werden unsere hochqualifizierten Analog-Astronaut*innen Ausrüstung und Abläufe testen und Experimente durchführen, und so zur Vorbereitung zukünftiger astronautischer Marsmissionen beitragen. Diese repräsentativen Simulationen erhöhen den Erwerb wissenschaftlicher Erkenntnisse, optimieren die Sicherheit der angewandten Verfahren und fördern den Technologietransfer.Ein Stück des Weges zum Mars ist somit rot-weiß-rot.“
Link zum Livestream auf Youtube
Forschen in Isolation
Die sechs Analog-Astronaut*innen werden in einem eigens für sie designten Habitat leben und forschen. Das Habitat können sie nur im Marsanzug-Prototypen des ÖWFs verlassen, die Kommunikation mit dem Mission Support Center in Wien ist nur mit 10-minütiger Verzögerung möglich, um die Distanz Erde-Mars zu simulieren. Bei den Experimenten aus den Bereichen Human Factors, Robotik und Geologie werden die Analog-Astronaut*innen eine Drohne sowie Roboter-Fahrzeuge – sogenannte Rover – einsetzen, um die Umgebung zu erforschen und zu kartieren, Bodenproben zu nehmen und schwere Lasten zu transportieren. Während der Mission sind die Analog-Astronaut*innen von der Außenwelt abgeschnitten und müssen die geplanten Aufgaben und Problemstellungen selbst bewältigen. Unterstützt werden sie vor Ort von einem Spezialist*innen-Team, das für die Sicherheit der Crew sorgen wird und anfallende Reparaturarbeiten übernimmt, ohne jedoch mit den Analog-Astronaut*innen direkt zu interagieren.
Über AMADEE-24
Ein sechsköpfiges Analog-Astronaut*innen-Team wird vier Wochen lang Ausrüstung und Verfahren testen, die Spuren von Leben nachweisen sollen sowie die psychischen Auswirkungen der vierwöchigen Arbeit unter Zeitdruck und in Isolation erforschen.
Die Analog-Astronaut*innen: Crew-Commander Anika Mehlis aus Deutschland, Deputy-Commander Robert Wild aus Österreich, Carmen Köhler aus Deutschland, Iñigo Muñoz Elorza aus Spanien, Simone Paternostro aus Italien und Thomas Wijnen aus den Niederlanden.
Link zur Mission
Marsanzug-Prototyp – Ein Raumschiff zum Anziehen
Bei ihren Einsätzen außerhalb des Habitats werden die Analog-Astronaut*innen den Marsanzug-Prototypen des ÖWFs tragen. Das ÖWF ist eine von fünf Institutionen weltweit, die einen solchen Marsanzug-Prototypen entwickelt hat. Dieser kann alle wesentlichen Einschränkungen eines realen Mars-Raumanzugs wiedergeben, wie etwa Gewicht, Druck-Gegenkräfte oder eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit. Ein ausgeklügeltes Mensch-Maschine-Interface, ein System von Sensoren und selbst entwickelter Software lässt den Anzug zu einem virtuellen Assistenten der Astronautin, des Astronauten werden.
Getestet wird in den Bereichen der Natur- und Ingenieurswissenschaften, Biomedizin und Psychologie.
Link zu Experimenten-Videos auf Youtube
Mission Support Center in Wien
Hier laufen die Fäden für die Mission zusammen. Ein internationales Unterstützungsteam von technischem, wissenschaftlichem und medizinischem Personal gewährleistet den sicheren und reibungslosen Ablauf der Mission und kommuniziert mit 10-minütiger Verzögerung mit den Analog-Astronaut*innen in Armenien. Dies entspricht der durchschnittlichen Signallaufzeit zwischen Erde und Mars.
- Im Mission Support Center (MSC) wird ein detaillierter Zeitplan, der sogenannte Flugplan, für die Analog-Astronaut*innen und das unterstützende Team vor Ort erstellt.
- Ein eigens trainiertes Wissenschafts-Team unterstützt die Analog-Astronaut*innen bei der Durchführung der Experimente und dem Einsatz der Drohne und der robotischen Rover-Fahrzeuge.
- Medizinisches Personal überwacht die Vitalwerte der Analog-Astronaut*innen bei ihren Einsätzen im Marsanzug-Prototypen.
- Die im Feld gesammelten Daten werden hier gesichert und an die international beteiligten Forschenden weitergeleitet.
Über das Österreichische Weltraum Forum
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) gehört im Bereich der Analogforschung weltweit zu den führenden Organisationen, die an der Vorbereitung astronautischer Erforschung anderer Planeten mitarbeiten. Das ÖWF ist federführend an zwei internationalen Cube-Sat Missionen beteiligt, die seit 2022 Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn aufspüren. Expert*innen verschiedenster Disziplinen bilden innerhalb des ÖWFs die Basis für diese Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Unternehmen unterschiedlicher Branchen wird hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF seine ausgezeichneten Kontakte zu Meinungsbildner*innen, Politik und Medien, um österreichische Spitzenforschung und Technologie international voranzutreiben und bekanntzumachen. Das Österreichische Weltraum Forum ist zudem einer der wichtigsten Bildungsträger in Österreich, wenn es um Raumfahrt und darum geht, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu dieser Branche zu ermöglichen. Neben der Betreuung von universitären Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder Studierenden und Schüler*innen die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika ihr Wissen zu erweitern.
Medienkontakt:
Mag. Monika Fischer
ÖWF Media Team Lead
Tel: +43 699 1213 4610
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
- Tagged:AMADEE-24, Analog-Astronauten, Armenien, Livestream
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