2024
Sechs Analog Astronaut*innen bis 5. April in Armenien auf sich allein gestellt
Nach intensiven Vorbereitungen startet heute die 14. Mars Analog Mission des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF). AMADEE-24 wird in Kooperation mit der Armenischen Weltraumagentur durchgeführt. Diese Expedition ist der authentische Probelauf für die astronautische Erforschung des Roten Planeten und wird von einem speziellen Mission Support Center in Österreich geleitet. Am Testgelände in Armenien wird eine Crew von sechs hochqualifizierten Analog-Astronaut*innen Experimente aus den Bereichen Human Factors, Geologie und Robotik durchführen, um zukünftige menschliche und robotische Marserkundungsmissionen vorzubereiten. Während der Mars Analog Mission werden die sechs Analog-Astronaut*innen in einem eigens entwickelten Habitat leben und arbeiten und dieses nur im ÖWF-Raumanzug-Prototypen verlassen. Mehr als 200 Forschende aus 25 Ländern sind an der internationalen Mission unter österreichischer Führung beteiligt.
Link zu weiteren Fotos und Videomaterial:
https://mediafiles.oewf.org/s/jkXd39LX6TWoeq7
Internationales Expert*innen-Team stellt Mars-Mission nach
Dr. Gernot Grömer, Direktor des Österreichischen Weltraum Forums: „Das ÖWF ist in Sachen Analogforschung ganz vorne mit dabei. Unsere Missionen stellen die astronautische Erforschung des Roten Planeten möglichst authentisch nach, um Probleme und Fehler zu finden schon hier auf der Erde zu finden. Wir setzen unsere selbst entwickelten Raumanzug Prototypen ein, betreiben ein Mission Support Center, arbeiten mit 10 Minuten Kommunikations-Verzögerung zum Testgelände. Viele Internationale Wissenschafts-Teams nutzen gerne diese außerordentliche Chance, um ihre Entwicklungen einem möglichst wirklichkeitsnahen Test zu unterziehen. Wenn wir in voraussichtlich 30 Jahren wirklich Menschen zum Mars schicken, muss alles passen, denn die nächste Werkstatt, das nächste Krankenhaus ist 6 Monate entfernt.“
Sechs Analog-Astronaut*innen in Armenien
Die Analog-Astronaut*innen wurden in einem umfassenden Auswahlverfahren selektiert und speziell für die Mission ausgebildet. Geleitet wird das sechsköpfige Analog-Astronaut*innen-Team von der deutschen Public Health Expertin Dr. Anika Mehlis, ihr Stellvertreter ist der österreichische Physiker Dr. Robert Wild. Das Team wird vervollständigt durch Dr. Carmen Köhler, Expertin für Künstliche Intelligenz im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit aus Deutschland, den Astrophysiker Inigo Munoz Elorza, MSc, aus Spanien, Dr. Simone Paternostro, Experte für Ingenieurvermessung und Weltraumgeodäsie aus Italien sowie den Physiker Dr. Thomas Wijnen aus den Niederlanden.
Mission Support Center in Wien
Unterstützt wird die Crew in Armenien vom Mission Support Center in Wien, wo alle Fäden zusammenlaufen. Hier werden bei Einsätzen im Raumanzug Prototypen die Vitalwerte der Analog-Astronaut*innen überwacht, die Durchführung der Experimente geplant und unterstützt sowie gesammelten Daten gesichert und an die international beteiligten Wissenschaftler*innen weitergeleitet. Dabei muss die Crew in Armenien in der Lage sein, die Aufgaben und Probleme eigenständig zu lösen, denn die Kommunikation zwischen Analog-Astronaut*innen und Mission Support Center ist um 10 Minuten verzögert. Dies simuliert die durchschnittliche Signallaufzeit zwischen Mars und Erde.
Wozu dient Analogforschung?
Nochmals Gernot Grömer: „Wir simulieren die Arbeit von Astronaut*innen in Kombination mit dem Einsatz von Robotern in marsähnlichen Umgebungen auf der Erde. Hierfür haben wir als eine von fünf Organisationen weltweit einen Raumanzug-Prototypen entwickelt und gebaut, den die Analog-Astronaut*innen bei ihren Außenbordeinsätzen tragen werden. Der Anzug simuliert das Tragen eines Raumanzugs, wiegt 50 kg, ist mit medizinischer Telemetrie ausgerüstet und erschwert jegliche Bewegung, damit sich die Außenbordeinsätze möglichst Mars-nah anfühlen. Mit unserer Analogforschung testen und suchen wir nach Schwachpunkten, damit beim tatsächlichen Einsatz alles glatt geht. Diese Methode erleichtert es, die Vorteile, aber auch die Grenzen von zukünftigen astronautischen Missionen auf fremden Planeten zu verstehen. Sie hilft darüber hinaus bei der Entwicklung von sogenannten „remote science operations“, das sind wissenschaftlichen Abläufe, die nicht vor Ort am Testgelände stattfinden. So werden die Analog-Astronaut*innen möglichst effizient bei der Erforschung der terrestrischen Mars-Analogumgebung mittels Technologie und Workflows unterstützt.“
Über das ÖWF
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) gehört im Bereich der Analogforschung weltweit zu den führenden Organisationen, die an der Vorbereitung astronautischer Erforschung anderer Planeten mitarbeiten. Das ÖWF ist federführend an zwei internationalen Cube-Sat Missionen beteiligt, die seit 2022 Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn aufspüren. Expert*innen verschiedenster Disziplinen bilden innerhalb des ÖWFs die Basis für diese Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Unternehmen unterschiedlicher Branchen wird hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF seine ausgezeichneten Kontakte zu Meinungsbildner*innen, Politik und Medien, um österreichische Spitzenforschung und Technologie international voranzutreiben und bekanntzumachen. Das Österreichische Weltraum Forum ist zudem einer der wichtigsten Bildungsträger in Österreich, wenn es um Raumfahrt und darum geht, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu dieser Branche zu ermöglichen. Neben der Betreuung von universitären Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder Studierenden und Schüler*innen die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika ihr Wissen zu erweitern.
Über das Österreichische Weltraum Forum
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) gehört im Bereich der Analogforschung weltweit zu den führenden Organisationen, die an der Vorbereitung astronautischer Erforschung anderer Planeten mitarbeiten. Das ÖWF ist federführend an zwei internationalen Cube-Sat Missionen beteiligt, die seit 2022 Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn aufspüren. Expert*innen verschiedenster Disziplinen bilden innerhalb des ÖWFs die Basis für diese Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Unternehmen unterschiedlicher Branchen wird hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF seine ausgezeichneten Kontakte zu Meinungsbildner*innen, Politik und Medien, um österreichische Spitzenforschung und Technologie international voranzutreiben und bekanntzumachen. Das Österreichische Weltraum Forum ist zudem einer der wichtigsten Bildungsträger in Österreich, wenn es um Raumfahrt und darum geht, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu dieser Branche zu ermöglichen. Neben der Betreuung von universitären Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder Studierenden und Schüler*innen die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika ihr Wissen zu erweitern.
Medienkontakt:
Mag. Monika Fischer
ÖWF Media Team Lead
Tel: +43 699 1213 4610
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
- Tagged: AMADEE-24, Analogforschung, Armenien, Start
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