2025
Bewerbungsfrist läuft bis 7. Dezember 2025
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) sucht neue Analog-Astronaut*innen. Bewerben können sich Menschen zwischen 25 und 45 Jahren mit Erfahrung in einem technologischen, ingenieurwissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Bereich oder mit Pilot*innenerfahrung (kommerziell oder militärisch). Sie sollten fließend Englisch sprechen und die Bereitschaft mitbringen, an einer vierwöchigen Mars-Analogmission teilzunehmen.
Dr. Gernot Grömer, Direktor des ÖWF: „Wir suchen außergewöhnliche Menschen, die an unseren einzigartigen Projekten als Analog-Astronaut*innen teilnehmen werden. Mars-Analog-Forschung testet auf der Erde wie Menschen in Zukunft auf dem Mars leben und forschen werden. Dazu verbringen unsere Analog-Astronaut*innen durchschnittlich vier Wochen in einer Gegend, die dem Mars geologisch so nahe wie möglich kommt und testen dort Ausrüstung und Arbeitsabläufe.“
Dr. Anika Mehlis, ÖWF-Analog-Astronautin: „Ich habe bereits an zwei Analog-Missionen des ÖWF teilgenommen: eine unvergessliche Erfahrung, bei der ich neue Perspektiven gewonnen und meine Grenzen ausgelotet habe. Als Wissenschaftlerin schätze ich die Möglichkeit, in einem internationalen Expert*innen-Team an vorderster Linie zu verschiedensten Forschungsbereichen beizutragen.“
Am 7. Dezember 2025 endet die Bewerbungsfrist, im Mai 2026 werden die ausgewählten Kandidat*innen bekannt gegeben. Auf sie wartet ein umfangreiches und fundiertes Training.
Was die fertigen Analog-Astronaut*innen erwartet:
Seit über 20 Jahren betreibt das Österreichische Weltraum Forum Analogforschung und stellt als einzige Organisation in Europa ein dauerhaftes Team ehrenamtlicher Analog-Astronaut*innen für Mars-Analogmissionen.
Bei Mars-Analogmissionen arbeiten die Analog-Astronaut*innen im rund 50 kg schweren Raumanzug-Simulator des ÖWF. Der Raumanzug-Simulator wird während der Außeneinsätze im Gelände getragen.
Analog-Astronaut*innen sind zudem hochkarätige Botschafter*innen für die astronautische Raumfahrt und die Marsforschung im Allgemeinen. Sie werden mit Journalist*innen und vielen Raumfahrt-Interessierten sprechen, Vorträge halten und in den Medien präsent sein.
Im Rahmen ihrer Tätigkeit erhalten Analog-Astronaut*innen Zugang zu einem einzigartigen Netzwerk an Raumfahrt-Unternehmen und -Expert*innen.

Wichtigste Bewerbungsvoraussetzungen:
- Staatsbürgerschaft in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Weltraumorganisation ESA oder Liechtenstein
- Alter zwischen 25 und 45 Jahren
- Körpergröße zwischen 165 und 190 cm, Mindestkörpergewicht: 55 kg
- ausgezeichnete geistige und körperliche Gesundheit
- Englisch fließend
- Erfahrung in einem technologischen, ingenieurwissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Bereich und/oder Ausbildung zu Berufs- oder Militärpilot*innen
- Volle Verfügbarkeit für die Grundausbildung (ca. fünf verlängerte Wochenenden) plus Fernstudium und die Fähigkeit, ein strenges körperliches und ernährungswissenschaftliches Trainingsprogramm zu absolvieren
- Verfügbarkeit für Missionsvorbereitung oder Rezertifizierung (typischerweise 2 Wochenenden pro Jahr) und Missionen (durchschnittlich 2–4 Wochen Feldeinsätze alle 2–3 Jahre) sowie für Medien- und Bildungs-/Öffentlichkeitsarbeit in unregelmäßigen Abständen
Auswahlverfahren
Das Auswahlverfahren erfolgt in 3 Runden, vorwiegend im Suitlab des ÖWF in Innsbruck. Getestet wird die physische und psychische Eignung der Kandidat*innen, ihr Teamgeist, Kommunikationstalent sowie ihre Fähigkeit, technische und wissenschaftliche Themen schnell zu erfassen. Dabei werden bis zu 637 verschiedene Parameter gemessen.
Im Mai 2026 werden die ausgewählten Kandidat*innen feststehen.
Training der ausgewählten Analog-Astronaut*innen
Die ausgewählten Kandidat*innen erwartet ein umfassendes Training: Fitness, Medientraining und Naturwissenschaften, z.B. Geologie stehen dabei ebenso am Programm wie der Raumanzug-Simulator des ÖWF. Dieser ist 50kg schwer und imitiert die Einschränkungen eines echten Raumanzuges: dazu gehören v.a. ein eingeschränktes Gesichtsfeld, starke Bewegungseinschränkungen der Arme und Beine, Kommunikation nur über Funk und dicke Handschuhe, die die Feinmotorik behindern. Es dauert 3 Stunden, um den Raumanzug-Simulator anzuziehen, medizinische Telemetrie gibt laufend Auskunft über den Zustand des/der Analog-Astronaut*in und die Luftqualität im Anzug. Der Raumanzug-Simulator wird während der Außenbordeinsätze bei Mars-Analog-Missionen getragen.

Was ist Analogforschung?
Analogforschung ist die Simulation der Arbeit von Astronaut*innen auf der Erde, um Ausrüstung und Arbeitsabläufe zu testen und Schwachstellen vor Weltraummissionen zu identifizieren. Was Astronaut*innen später Millionen von Kilometern entfernt auf dem Weg zum Mars am Leben erhalten soll, wird auf der Erde genau unter die Lupe genommen und getestet. Dabei geht es auch um psychologische Faktoren wie Teamdynamik, das Zusammenleben auf engstem Raum oder die Auswirkungen der Isolation, die eine zukünftige Mars-Expedition mit sich bringen wird.
ÜBER DAS ÖSTERREICHISCHE WELTRAUM FORUM
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) gehört im Bereich der Analogforschung weltweit zu den führenden Organisationen, die an der Vorbereitung astronautischer Erforschung anderer Planeten mitarbeiten. Das ÖWF ist seit August 2024 Österreichs erste ESA Ground Based Facility und betreibt ein Vertikal-Laufband zur Simulation unterschiedlicher Schwerkraft-Levels. Das ÖWF ist federführend an zwei internationalen Cube-Sat Missionen beteiligt, die von 2022 bis 2024 Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn aufspürten. Expert*innen verschiedenster Disziplinen bilden innerhalb des ÖWFs die Basis für diese Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Unternehmen unterschiedlicher Branchen wird hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF seine ausgezeichneten Kontakte zu Meinungsbildner*innen, Politik und Medien, um österreichische Spitzenforschung und Technologie international voranzutreiben und bekanntzumachen. Das Österreichische Weltraum Forum ist zudem einer der wichtigsten Bildungsträger in Österreich, wenn es um Raumfahrt und darum geht, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu dieser Branche zu ermöglichen. Neben der Betreuung von universitären Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder Studierenden und Schüler*innen die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika ihr Wissen zu erweitern.
Medienkontakt:
Mag. Monika Fischer
Media Officer
Austrian Space Forum
Tel: +43 699 1213 4610
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
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