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Im Rahmen des ESA Juice Social Space Events am 12. und 13. April 2023 hatte ich gemeinsam mit knapp 40 Gleichgesinnten die wunderbare Gelegenheit die Experimenta, das größte Science Center Deutschlands, in Heilbronn zu besuchen. Erleben schafft Wissen, das ist die Philosophie der Experimenta. Als erlebnisorientierte Bildungseinrichtung für alle Altersgruppen ist sie ein Ort des Wissens, der Forschung sowie der Aus- und Weiterbildung.
Neben sehr informativen Vorträgen zu den Missionszielen von JUCIE wurde uns im Science Dome, einer Mischung aus Planetarium und Theater, eine spektakuläre Show als ganz besondere Vorbereitung auf den Start geboten. Wir haben virtuell den Start der Sonde erlebt – näher konnte man wahrlich nicht dran sein – und sind mit ihr auf ihrer Route zum Jupiter und seinen Monden unterwegs gewesen, haben die Vorbeiflüge an Erde, Mond, Venus verfolgt und hatten dann Jupiter mit seinen Galileischen Monden vor Augen – fast zum Greifen nahe. Jeden einzelnen haben wir besucht und das tolle an dieser faszinierenden Präsentation war, dass wir sozusagen in jeden Mond hineinschauen konnten. Mit den Daten der JUICE Mission gilt es, das Wissen über das Jupitersystem zu erweitern und Annahmen, die aus bisher vorhanden Daten im Raum stehen, zu verifizieren, zu vertiefen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Gibt es außerhalb der Erde Leben – vielleicht sogar in unserem Sonnensystem? Diese Frage treibt Wissenschaftler*innen weltweit um. Sie ist einer der Hauptgründe für die JUICE-Mission, denn Forschende möchten unter anderem herausfinden, ob es in den unterirdischen Ozeanen der Jupitermonde Leben gibt.
Den zweiten Tag des Events haben wir mit alkoholfreiem Juice im European Space Operations Center (ESOC) in Darmstadt begonnen. Die Gewinnerin des ESA Space Juice Wettbewerbs, Margherita Gagnoni, hatte für uns an diesem Morgen Willkommensgetränke gemixt.
Danach haben wir dem ausführlichen Pre-Launch Media Briefing der Juice-Missions-Experten beigewohnt, Fragen wurden gestellt und Interviews geführt. Die Stimmung war sehr positiv, professionelle Neugier überall im Media Center. Zwischendrin gab es genügend Zeit zum Netzwerken. Kate Underhill, Space Transportation Propulison Engineer der EAS, sagte mir während einer kurzen Unterhaltung, dass sie vor jedem Start aufgeregt sei, sich aber mehr Gedanken um alle Beteiligten an so einer komplexen Mission und deren Aufregung vor dem Start mache. Immerhin liegen am Starttag schon etwa 8 Jahre an Planung und Vorbereitung und weitere 8 Jahre an konkreter Umsetzung und Bau dieser Mission inklusive aller Instrumente hinter internationalen Teams. (Mit an Bord auch Wissenschaft und Technologie aus Österreich.) Wenn die Sonde in 8 Jahren das Jupitersystem erreicht und dort weitere 8 Jahre forschen wird, reden wir also von mindestens 32 Jahren Missionszeit, wenn alles nominal läuft. Der Start ist somit „nur“ ein Meilenstein auf der langen Reise des Jupiter Icy Moon Explorers.
Auch wenn der erste Startversuch am 13. April aufgrund von Blitzgefahr in Kourou, wenigen Minuten vor dem Liftoff abgebrochen werden musste, war es eine großartige Erfahrung mit ca. 400 Personen dem Start entgegen zu fiebern und der Show im ESOC zu folgen. Einen Tag später spielte das Wetter mit und wir konnten einen Bilderbuchstart verfolgen.
Eine Reiseroute wie keine andere nimmt nun die Raumsonde auf ihrem Weg zum Jupiter. Nach der für Juli 2031 geplanten Ankunft im Jupitersystem soll JUICE zum einen den größten Planeten unseres Sonnensystems und zum anderen speziell seine Eismonde, Kallisto, Europa und Ganymed, erforschen.
Credit: German Space Agency at DLR
Nach dem Startabbruch bekamen wir eine wunderbare Führung über das ESOC-Gelände sowie Präsentationen zu weiteren ESA Forschungsmissionen. Mit dem wichtigen Thema Weltraumschrott haben wir uns ebenso auseinandergesetzt – das ÖWF hat ja mit ADLER-2 inzwischen den zweiten Satelliten im Orbit, der nach Weltraumschrott sucht. Am Ende des zweiten intensiven Tages durften wir den Hauptkontrollraum des ESOC besuchen, eine ganz besondere Ehre für uns alle! Als dann am 14. April das Team im ESOC Kontrollraum auf das Signal von JUICE gewartet hat, konnte ich mir die knisternd, spannende Stimmung der Erwartung in dem Raum sehr gut vorstellen.
Ein ganz herzliches Dankeschön an das Team des ESOC Communication Offices, das dieses Event organisiert und für uns zu einem grandiosen Erlebnis gemacht hat!!!
Weitere Informationen:
Experimenta: https://www.experimenta.science
ESA Juice Mission: https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Juice
Autorin: Marlen Raab
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