2013
ÖWF on Mars – Wolfgang Schroeder – Day 10

Liebe Leserinnen und Leser!
Wie die Tage verinnen, im Sand der Zeit. Eineinhalb Wochen stapfen Christoph Gautsch, Daniel Schildhammer und Luca Foresta bereits auf dem „Mars“ durch unbekanntes Terrain.
Luca beehrte uns gestern mit einem kleinen Statement, dass ich Euch nicht vorenthalten möchte …
„It was a wonderful day here at Station Payer. I was scheduled for a MASC experiment and everything went absolutely fine. I could collect many concretions‘ samples of different size which will be then analyzed and compared to other terrestrial sites as analog for Mars.
It was for me one of the most exciting moments so far in the MARS2013 mission. Out there, as part of a small group dispatched at distance from Camp Weyprecht, I could really feel like being on the red planet. The collection and description of samples lasted the whole day, while I slowly made my way into a small valley as suggested by the Remote Science Support group at the Mission Support Center in Innsbruck. It was quite exhausting as the ground was highly uneven and rich with rocks of considerable size, but absolutely satisfying! In two words, absolutely fantastic!“
… beneidenswert!
Und gleichsam als Antwort der „Daheimgebliebenen“ die Worte des Autors Wolfgang Schroeder.
Meine erste literarische Begegnung mit dem Mars hatte nichts mit John Carter oder Bradburys Mars-Chroniken zu tun. Vielmehr war es ein unscheinbares, straussähnliches Wesen namens Twiel, das meinen Blick auf unseren roten Nachbarn lenkte.
Stanley G. Weinbaums preisgekrönte Kurzgeschichte „A Martian Odyssey“ aus dem Jahr 1934 ließ mich auf Außerirdische treffen, die nicht nur einfach gut oder böse waren (so wie Aliens bis zu diesem Zeitpunkt in der Literatur und im Film dargestellt wurden), sie waren schlichtweg … anders. Und genau das fand ich an ihnen faszinierend.
Zwei Dinge waren mir damals schon klar: Irgendwo da draußen musste es weiteres intelligentes Leben geben und diese Lebewesen würden sich vollkommen von uns unterscheiden. Vielleicht sogar so sehr, dass wir sie gar nicht als intelligentes Leben erkennen würden.
Danach schlief mein Interesse an der Eroberung unseres Sonnensystems allerdings etwas ein, mein Blick richtete sich mehr in die unendlichen Weiten des Universums und auf unerforschte Parallelwelten.
Vor fünf Jahren dann suchte das Berliner Zentrum für Weltraummedizin an der Charité Kandidaten für eine Studie. Bei dem Experiment sollten die Auswirkungen eines mehrmonatigen Fluges in Schwerelosigkeit (z.B. während einer Mars-Mission) auf den menschlichen Körper erforscht werden. Ein spannendes Projekt, zumal man als Kandidat für zwei Monate Herumliegen und Nichtstun 8.000 Euro bekommen sollte!
Ich muss gestehen, dass ich ungefähr eine Nanosekunde lang daran dachte, mich für das Projekt anzumelden. Doch als ich die gesundheitlichen und körperlichen Anforderungen an die Kandidaten las, verdrängte ich den Gedanken ganz schnell wieder.
Auf alle Fälle hatte aber diese Studie mein Interesse für den Mars wieder geweckt.
Und ich stellte verwundert fest, dass es weltweit eine Vielzahl von Projekten gibt, die sich mit einer zukünftigen Mars Mission beschäftigen. Projekte, an denen sich die unterschiedlichsten Staaten beteiligen, darunter auch viele, die bisher über kein eigenes Raumfahrtprogramm verfügten.
Damit nimmt ein alter Traum zahlreicher SF-Visionäre Gestalt an: länder- und systemübergreifende Anstrengungen, um den nächsten großen Schritt der Menschheit in den Weltraum wahr werden zu lassen: Die Erforschung des Marses durch Menschen und nicht nur durch Maschinen.
Das muss auch so sein! Denn der direkte Erstkontakt zwischen der Menschheit und einer außerirdischen Rasse kann nur Auge in Auge oder Was-auch-immer stattfinden. Man stelle sich nur einen überraschten Alien vor, der von einem wie ein kleines Hündchen neugierig hin und herrollernden Mars-Rover gestellt wird …
Wer sich übrigens eine Karte von Nordafrika genauer anschaut, wird feststellen, dass sich der Standort für die Mars-Feldsimulation nur ca. 2000 km Luftlinie von einem anderen Ort entfernt befindet, an dem bereits vor mehr als 37 Jahren mit visionärer Weitsicht und Tricktechnik eine Welt geschaffen wurde, die im wahrsten Sinne des Wortes Galaxien weit entfernt von unserer damaligen Vorstellungskraft war. Eine Welt, die Millionen von uns begeistert hat und in vielen erst das Interesse am Weltraum und an seiner Erforschung weckte.
Ich rede natürlich von den Drehorten zu den Star Wars Episoden I und IV in Tunesien.“
Ich wünsche dem Team vom ÖWF für die Mars-Feldsimulation viel Erfolg und eine maximale Ausbeute an neuen Erkenntnissen …
Möge die Macht mit Euch sein!
Wolfgang Schroeder
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