2016
Vorangestellt gleich eine Warnung: wer diesen Blogartikel liest, hat es mit einer Wiederholungstäterin zu tun. Was das heißen soll? Diese Woche geht für mich, Nina Sejkora, ein dreimonatiges Femtech-Praktikum zu Ende. Mein erstes solches Praktikum absolvierte ich im Sommer 2013… 2015 folgte das zweite… dieses Jahr war somit das dritte Mal… Man sollte sich denken beim dritten Mal Praktikum bei derselben Organisation kann einen nichts mehr überraschen. In gewisser Weise stimmt das auch: man kennt das Suitlab wie seine Westentasche, man hat jede erdenkbare Version von Merkur-Mittagessen schon hinter sich und Wasserraketen hat man auch schon ein oder zwei Mal gebastelt.
Aber trotzdem, irgendwie ist es doch jedes Mal anders: man lernt jedes Mal neue Leute / neue Praktikanten kennen, die Aufgaben sind immer etwas anders (dazu später mehr) und Wasserraketen-Basteln liefert auch immer wieder neue Begegnungen und Erlebnisse. Wie zum Beispiel die Rakete, die einen Gummibär als Piloten bekam. Oder der Einkauf von 300 Wasserflaschen zu Beginn des Sommers für alle kommenden Bastelworkshops (siehe Fotos). Es gab auch andere Outreach-Tätigkeiten, wie zum Beispiel das „Speeddating“ in Mittersill Mitte September, bei dem ich das ÖWF vertrat. Keine Sorge, nichts Unmoralisches. Es handelte sich um das „fti…remixed Speeddating“ (siehe hier), bei dem ExpertenInnen aus verschiedenen Forschungsrichtungen SchülerInnen ihr Fachgebiet näher brachten.
Doch der Sommer war bei Weitem nicht nur durch Raketenworkshops und Outreach bestimmt (auch wenn es sich in manchen Wochen fast so anfühlte). Ich möchte drei Themen herausgreifen, die jeweils für einige Zeit meine tägliche Arbeit bestimmten. Der Beginn meines Praktikums war zeitweise sehr stark von den Vorbereitungen für den Analog Mission Advanced Training (AMAT) Kurs dominiert. Dies ist ein Kurs für ÖWF Mitglieder, die in Zukunft bei ÖWF Analog Missionen im Mission Support Center oder in der Feld-Crew mitarbeiten werden. Ich selbst war als Leiterin des Flugplanungsteam, bzw. meist mit dem englischen Namen „Flightplan“ bezeichnet, zuständig für die Betreuung des Kursteils über Flightplanning und Remote Science Support, also das Team von Wissenschaftlern, das die Aktivitäten während Missionen unterstützt.
Der zweite große Brocken, der das Tagesgeschehen auf Nina Sejkoras Laptop bestimmt hat, und auch noch für einige Zeit nach Ende des Praktikums beeinflussen wird, ist die Organisation der Testkampagne der Aouda-Raumanzugssimulatoren. Diese Testserie wird Anfang nächsten Jahres stattfinden und ca. eine Woche dauern. In dieser Woche werden verschiedenste Hard- und Softwarekomponenten der Anzüge auf Herz und Nieren getestet. In gewisser Weise erinnert die Planung der Kampagne fast an eine kleine Mission. Es gilt die Testorte außerhalb des Suitlabs zu besuchen und auf ihre Tauglichkeit zu prüfen, wie beim Scouting einer Region vor einer Analogmission. Es gilt die Testleiter zu motivieren Testprotokolle auszuarbeiten, ähnlich wie die Wissenschaftler, die Experimente zu einer Mission beisteuern. Die Abfolge der Tests innerhalb der Testwoche muss geplant werden, sodass sich keine Konflikte in der Nutzung von Ressourcen ergeben, ebenso wie dies für die Durchführung von Experimenten geschehen muss.
Uuuund schlussendlich noch das Thema, das uns alle in den letzten Wochen mehr und mehr in Beschlag genommen hat: (…Trommelwirbel…) ASE! Also die Konferenz der Association of Space Explorers, welche nächste Woche in Wien stattfinden wird. Zu dieser lädt Franz Viehböck aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums seines Weltraumfluges. Ich selbst war in der Organisation mit vielen verschiedenen mehr oder weniger kleinen Aufgaben betraut, wie zum Beispiel der Erstellung der Namensschilder für alle Astronauten, deren Begleiter, das Organisationsteam und die die Events im Rahmen der Konferenz besuchenden VIPs (ehrlich, das klingt einfacher als es ist). Außerdem steigt die Spannung im Suitlab ins Unermessliche, da wir alle den Tag erwarten an dem zwölf Astronauten, im Zuge des Community Day, nach Tirol kommen.
Das war‘s mit meinem kleinen Überblick über einen weiteren arbeitsreichen Sommer im Innsbrucker Suitlab. Ein Sommer, der wie alle bisherigen am Anfang vorgibt langsam zu beginnen, um dann ehe man sich versieht schon wieder in großen Schritten dem Ende zuzugehen. Als dann, ihr liebgewonnenen Räumlichkeiten, auf ein Wiedersehen beim nächsten ÖWF Event!
- Tagged:AMAT, ASE29, Praktikum beim ÖWF, SuitLab
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