Wenn man als Achtzehnjährige, die Matura frisch in der Tasche, ein Praktikum mehr als 500km von seinem Wohnort entfernt annimmt, dann kommt man sich schon ziemlich erwachsen vor – besonders dann, wenn man die Möglichkeit erhält, beim Österreichischen Weltraum Forum zu arbeiten. Doch dieser kurze Höhenflug an Selbstüberschätzung sollte in meinem Fall schnell enden, denn noch keinen ganzen Tag beim ÖWF wurde mir klar, dass ich im nächsten Monat von Leuten umgeben sein würde, deren Wissen und Kompetenz die meine um ein Vielfaches übersteigen.

Erster Tag – Portraittag

Aber beginnen wir doch am Anfang – und das war in meinem Fall vor zwei Jahren: Mein Name ist Valerie Stix und vor zwei Jahren habe ich im Rahmen eines Schulprojekts in Wiener Neustadt einen Vortrag des ÖWF, gehalten von Dr. Gernot Grömer, live erleben dürfen. Das hat mich beeindruckt. Und zwar so sehr, dass ich daheim weiter über das ÖWF recherchiert und mich für einen Praktikumsplatz beworben habe. Leider hat es vor zwei Jahren nicht geklappt, da ich mich erst relativ spät gemeldet habe. Allerdings wurde mir nach meinem Skype-Vorstellungsgespräch empfohlen, mich im darauffolgenden Jahr noch einmal zu bewerben. Und voilà – hier sitze ich jetzt und schreibe einen Blogbeitrag zu meinem Praktikum.

Obwohl (vielleicht auch gerade weil) beim ÖWF Leute mit den verschiedensten Fachkenntnissen aus den unterschiedlichsten Winkeln der Welt zusammenkommen, wurde ich von allen herzlich aufgenommen und kann immer wieder aufs Neue auf den Rat meiner Kollegen zählen, wenn ich einmal nicht weiter weiß. Auch wenn ich erst zwei Wochen beim ÖWF tätig bin, habe ich schon viele Einblicke in den Ablauf erhalten und durfte mich mit Aufgaben beschäftigen, die sowohl meine Kreativität als auch meine Eigeninitiative gefordert haben. Eine der spektakulärsten Erfahrungen meiner ersten Praktikumswoche war wohl der Space Fabric Burn Test, bei dem einige der derzeit verarbeiteten und einige neue Stoffe unter Laborbedingungen auf ihre Brandfestigkeit geprüft wurden. Bei dieser Gelegenheit kam auch mein innerer Feuerteufel nicht zu kurz, denn auch ich durfte einige der Proben nach allen Regeln der Kunst abfackeln.

Da brennt nichts – eine gute Voraussetzung für die weitere Verwendung des Stoffes. (c) ÖWF/Claudia Stix

Nun blicke ich erwartungsvoll auf die zwei Wochen, die noch vor mir liegen und freue mich auf all die vielseitigen Aufgaben, die mich noch erwarten – und gerade deshalb kann ich ein Praktikum beim ÖWF wärmstens empfehlen, denn so abwechslungsreich und auf positive Art herausfordernd ist sonst wohl kaum eine andere Praktikumsstelle.

Das Versuchsteam (v.l.n.r.): Johann Pann, Valerie Stix, Sarah Madlener und Benedikt Stingl. (c) ÖWF/Claudia Stix