2019
Im Juli 2019 kehrt der italienische ESA-Astronaut Luca Salvo Parmitano (*27. September 1976 in Paternò) für seine zweite Mission auf die Internationale Raumstation (ISS) zurück. Zunächst wird er dort im Rahmen der ISS-Expedition 60 als Bordingenieur arbeiten. Während des zweiten Teils seiner Mission, der ISS-Expedition 61, wird er als Kommandant der ISS fungieren. Damit ist Luca Parmitano nach Frank De Winne (Belgien) und Alexander Gerst (Deutschland) erst der dritte europäische Astronaut, der das Kommando während einer ISS-Mission übernehmen wird.
Astronautenausbildung
Im Jahr 2009 wurde Luca Parmitano von der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) für die Astronautenausbildung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln ausgewählt. Die Ernennung zum Astronauten erfolgte in einer offiziellen Zeremonie am 22. November 2010 im EAC. Im Jahr 2013 flog Luca bereits zu seiner ersten Mission auf der ISS und verweilte dort 166 Tage. Auf seiner Volare-Mission führte Luca zwei Weltraumspaziergänge durch und sammelte Daten für viele Experimente, die heute noch laufen.
„Der Kommandant der am besten ausgebildeten und kompetentesten Menschen auf und außerhalb der Erde zu sein, kann entmutigend sein. Ich sehe mich als Vermittler, mein Ziel wird es sein, alle in die Lage zu versetzen, das Beste aus ihren Fähigkeiten zu machen. Letztendlich bin ich aber für die Sicherheit der Besatzung und der Station sowie für den allgemeinen Missionserfolg verantwortlich. Ich hatte das Glück, nach meiner Erfahrung mit Führungspersönlichkeiten zu arbeiten, zu denen ich aufschauen konnte. Ich werde mein Bestes tun, um ihrem Beispiel und ihrer Mentorschaft zu folgen, um diese Ziele zu erreichen“.
Kommentare von Luca Parmitano als er erfuhr, dass er während der ISS-Expedition 61 das Kommando auf der ISS übernehmen soll.
Vorbereitung auf die Mission
Der italienische Astronaut bereitet sich auf seine zweite Reise ins All vor, indem er Simulationen durchführt und die geplanten Experimente trainiert, an denen er teilnehmen wird. Gegenwärtig trainiert er in Russland auf dem Sojus-Raumschiff, das ihn zusammen mit dem NASA-Astronauten Andrew Morgan und dem Roskosmos-Astronauten Alexander Skvortsov ins All bringen wird.
ISS-Expedition 60
ISS-Expedition 60 ist die Missionsbezeichnung für die 60. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mission soll mit dem Abkoppeln des Raumschiffs Sojus MS-11 von der ISS voraussichtlich am 25. Juni 2019 beginnen und mit dem Abkoppeln von Sojus MS-12 voraussichtlich am 3. Oktober 2019 enden.
ISS-Expedition 60: Mannschaft
- Alexei Nikolajewitsch Owtschinin (2. Raumflug), Kommandant (Russland/Roskosmos) (Sojus MS-12)
- Tyler N. Hague (1. Raumflug), Bordingenieur (USA/NASA) (Sojus MS-12)
- Christina Hammock-Koch (1. Raumflug), Bordingenieurin (USA/NASA) (Sojus MS-12)
- Alexander Alexandrowitsch Skworzow (3. Raumflug), Bordingenieur (Russland/Roskosmos) (Sojus MS-13)[
- Luca Parmitano (2. Raumflug), Bordingenieur, (Italien/ESA) (Sojus MS-13)
- Andrew Morgan (1. Raumflug), Bordingenieur, (USA/NASA) (Sojus MS-13)
ISS-Expedition 61
ISS-Expedition 61 ist die Missionsbezeichnung für die 61. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mission soll mit dem Abkoppeln des Raumschiffs Sojus MS-12 von der ISS voraussichtlich am 3. Oktober 2019 beginnen und mit dem Abkoppeln von Sojus MS-13 voraussichtlich am 6. Februar 2020 enden.
ISS-Expediton 61: Mannschaft
- Luca Parmitano (2. Raumflug), Kommandant (Italien/ESA) (Sojus MS-13)
- Alexander Skworzow (3. Raumflug), Bordingenieur (Russland/Roskosmos) (Sojus MS-13)
- Andrew Morgan (1. Raumflug), Bordingenieur (USA/NASA) (Sojus MS-13)
- Christina Hammock-Koch (1. Raumflug), Bordingenieurin (USA/NASA) (Sojus MS-12)
- Oleg Skripotschka (3. Raumflug), Bordingenieur (Russland/Roskosmos) (Sojus MS-15)
- Jessica Meir (1. Raumflug), Bordingenieurin (USA/NASA) (Sojus MS-15)
Internationale Raumstation (ISS)
Die Internationale Raumstation umkreist unseren Planeten mit einer Geschwindigkeit von 28800 km/h und bietet Platz für sechs Astronauten. Hauptaufgabe dieser sehr gut ausgebildeten Spezialisten, ist es, Experimente unter Mikrogravitationsbedingungen durchzuführen, sowie neue Technologien zu testen, die für die weitere Erforschung unseres Sonnensystems erforderlich sind. So wurden im europäischen Labor Columbus, das vor 10 Jahren auf der ISS installiert wurde, bereits über 200 Experimente durchgeführt, wobei die Forschungsdisziplinen von der Astrobiologie über die Solarwissenschaften bis hin zur Metallurgie und Psychologie reichen. Zahlreiche Forschungsartikeln wurden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und somit der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt. Im Sinne der Wissenschaft wird Luca mit seiner Crew die Forschungsarbeiten während seiner Mission fortsetzen.
Autor: Hubert Untersteiner (ÖWF)
- Tagged: ESA, ISS, ISS-Expedition 61, Luca Parmitano
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