2019
Analog Astronauten-Training Block IV
Sojus-Simulator – ISS – Planetarium Stuttgart und mehr
Am letzten Wochenende fand der 4. Block der Analog Astronauten-Ausbildung in Stuttgart statt. Unsere acht neuen Analog Astronauten-Kandidaten trainierten unter anderem am Sojus-Simulator des Instituts für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart. Neben diesem umfangreichen Trainingsblock standen noch etliche weitere Ausbildungspunkte auf der prall gefüllten Agenda; wie zum Beispiel erste Hilfe, sportliches Intensivtraining und psychologische Trainings.
Bevor es in den Sojus-Simulator ging, wurden beim Thema Raumfahrt-Grundlagen zunächst Orbit- und Transferstrategien besprochen. Danach durfte die erste Gruppe Andockmanöver an der ISS (International Space Station) im Simulator trainieren. Im Sojus-Simulator gibt es Platz für 3 Personen (Pilot, Kommandant und Spezialist), durch Rotation der Plätze hat jeder unserer Analog Astronauten auf jedem Platz eine Einheit mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden trainieren können. Dr. Reinhold Ewald, deutscher Astronaut, schaute beim Training vorbei und machte uns auf einen bevorstehenden Überflug der ISS aufmerksam. Schon während der ASE Konferenz 2016 in Wien hatte er davon berichtet, dass bei den sichtbaren Überflügen der ISS über das Institut jeweils Studenten und Mitarbeiter dieses Ereignis auf dem Dach verfolgen. Diesmal konnten wir dabei sein und es war wirklich besonders an diesem sehr lauen Sommerabend um kurz nach 22 Uhr, die ISS minutenlang am Firmament zu beobachten.
Auch das Thema Mars Planetologie mit vielen Details zur Topografie des Planeten wurde vermittelt – dies als Vorbereitung für den Besuch der gesamten Gruppe im Planetarium Stuttgart. Denn dort war eine Aufgabe, sich nach einer kurzen Einführung am Nachthimmel zu orientieren und mit Hilfe von Sternkarten die Zeit zu bestimmen. Im Dunklen war das gar nicht so einfach. Die nächste Mars Missions Simulation wird im Oktober 2020 in der Negev Wüste in Israel stattfinden. Somit haben wir uns für Trainingszwecke den Nachthimmel über der Wüste anzeigen lassen. Ein Nachthimmel ohne Lichtverschmutzung ist ein beeindruckender Anblick, auch wenn er künstlich in der Kuppel des Planetariums erzeugt wurde. Die Aussicht war grandios!
Am Freitagabend hielt ein Dreier-Team bestehend aus ÖWF-Direktor Dr. Gernot Grömer sowie den Analog-Astronauten Anika Mehlis und Dr. Robert Wild einen Fachvortrag zum Thema bemannte Erforschung des Mars im Planetarium Stuttgart. Hier ein kurzes Video zu unserem abendlichen Ausflug ins Planetarium
Der erste Kleinsatellit der Universität Stuttgart, der „Flying Laptop“, mit einer Masse von 110 kg, wird seit Juli 2017 vom Kontrollzentrum an der Universität Stuttgart erfolgreich betrieben. Während unserer Zeit auf dem Campus hatten wir die Gelegenheit, den Kontrollraum zu besichtigen und durften sogar ein Kommando zum Satelliten senden. Auch das Labor für chemische Raumfahrtantriebe mit seinen großen Versuchsanlagen wurde uns vorgestellt.
Mit all diesen intensiven Trainings – einmal mehr unter extrem heißen Bedingungen – bereiten sich unsere Analog Astronauten-Kandidaten aus Deutschland, Österreich, Italien, Niederlande, Griechenland, Israel und England auf ihre Abschlussprüfung und anschließende Einsätze bei Mars Missions Simulationen vor.
Es war inspirierend und ein großes Vergnügen dabei zu sein! 😊
Autor: Marlen Raab, ÖWF Medienteam
Links:
https://www.irs.uni-stuttgart.de/
https://www.uni-stuttgart.de/
https://www.planetarium-stuttgart.de/startseite.html
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