Vorträge und Veranstaltungen sollen Neugierde der Jugendlichen wecken

Im Rahmen des Projekts „Talents4Space“ kooperiert das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) aktuell mit dem Land Oberösterreich sowie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der ESA-Bildungsorganisation ESERO. Im Mittelpunkt stehen Kinder und Jugendliche. Ihnen bieten Raumfahrtexpertinnen und -experten des ÖWF spannende Einblicke in die Erdbeobachtung und Weltraumforschung. Die interaktiven Vorträge sind kostenlos und können sowohl für den Unterricht ab der siebten Schulstufe, aber auch für Sommerschulen und andere Ferienangebote gebucht werden.

„Wir denken in Oberösterreich Bildung nicht in starren Systemen, sondern in vitalen Chancen. Wir sind offen für moderne pädagogische Konzepte und sehen in Schulen nicht nur Lernanstalten, sondern Erfahrungs- und Erkenntnisräume. Wer von uns hatte in jungen Jahren nicht auch den Traum Astronautin oder Astronaut zu werden? Das Projekt Talents4Space ist eine großartige Gelegenheit sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch die Unterrichtenden des Landes Oberösterreich. Die Schülerinnen und Schüler lernen direkt von den Raumfahrt-Expertinnen und -Experten des Österreichischen Weltraum Forums und der Europäischen Weltraumorganisation und erhalten Einblicke in aktuelle Themen der Raumfahrt. Zudem können die Lehrerinnen und Lehrer ihren Unterricht so noch anschaulicher und interessanter gestalten“, betont Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander.

„Wir freuen uns sehr, dass das ÖWF Raumfahrt und Erdbeobachtung in die Schulklassen und zu den Sommeraktivitäten bringen kann. Die Innovationskraft in Oberösterreich ist traditionell sehr hoch, auch in Zukunft wird die Technologiebranche Fachkräfte suchen. Es gilt also, junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Wir leisten mit unseren Vorträgen gerne einen Beitrag dazu und würden uns freuen, in Zukunft das ein oder andere bekannte Gesicht aus den Klassenräumen später bei uns als Mitarbeiterin oder als Mitarbeiter begrüßen zu dürfen“, erklärt Gernot Grömer, Direktor des Österreichischen Weltraum Forums.

Das Österreichische Weltraum Forum bietet in Kooperation mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und dem European Space Education Resource Office (ESERO), dem Bildungsbüro der ESA, Schulbesuche von Raumfahrt-Referentinnen und -Referenten an. Themen wie bemannte Raumfahrt, Erdbeobachtung und Klimamonitoring begeistern Jugendliche für MINT Fächer und bieten authentische Perspektiven für Raumfahrt als Berufs- und Interessensfelder. Basierend auf den Schulbesuchen sollen im Rahmen von „Talents4Space“ Schülerinnen und Schüler mit überdurchschnittlich hohem Interesse in den Schulklassen angesprochen werden, um das Thema auch außerhalb der Schule zu verfolgen – etwa in Form von Praktikabewerbungen oder vorwissenschaftlichen Arbeiten. Weiters sind auch Besuche im Mission Support Center (je nach COVID Lage 2020/2021 auch virtuell) geplant, auch im Vorfeld der Expedition, etwa bei Trainingseinheiten der Analog-Astronautinnen und -Astronauten.

Beispielhafter Schulbesuch
Speziell geschulte Vortragende besuchen die Schule für jeweils ein bis zwei Unterrichtseinheiten für einen Impulsvortrag und Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern. Dabei sprechen sie einerseits über aktuelle Entwicklungen in der europäischen Raumfahrt sowie der österreichischen Perspektive und vermitteln einen ebenso spannenden wie faszinierenden Einblick in die Raumfahrt. In einem interaktiven Teil je nach Altersgruppe wird beispielsweise etwas inFast-Echtzeitdatenvon europäischen Fernerkundungssatelliten angesehen – etwa Oberösterreich aus dem Weltall gestern früh. Gefolgt von einem interaktiven Fragen- und Antworten-Teil. Dabei werden überdurchschnittlich interessierten Jugendlichen Möglichkeiten für Schülerprojekte bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA oder gar Optionen für ein Engagement in Österreich aufgezeigt.

„Das Weltall faszinierte schon immer einige der klügsten Köpfe. Nicht erst seitdem Tesla-Gründer Elon Musk den Mars in naher Zukunft besiedeln möchte, fasziniert das große Unbekannte unzählige Menschen auf der ganzen Erde. Es freut mich, dass wir mit ‚Talents4Space‘ dieses Zukunftsthema in Zukunft in die Klassenräume bringen können, besonders auch deshalb, weil wir in Oberösterreich stets das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Technik und Naturwissenschaften fördern. Es freut uns, dass wir mit dem ÖWF und der ESA so professionelle und reputable Partner gefunden haben und es hier zu einer guten Zusammenarbeit kommt. Besonders die Begeisterung der Jugendlichen für die Technik und Naturwissenschaften macht die Vorträge so spannend. Daher fördert das Land Oberösterreich das Projekt auch mit einer Summe von 10.000 Euro“, erklärt die LH-Stellvertreterin.

„Das Programm ‚Talents4Space‘ als interaktiver Vortrag an den Schulen wurde in Zusammenarbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ÖWF und der ESA gemeinsam mit Lehrerinnen Lehrern entwickelt. So konnte auch sichergestellt werden, dass der Inhalt für die Schülerinnen und Schüler gut verständlich und greifbar ist“, sagt der ÖWF-Direktor. „Als gebürtiger Oberösterreicher freut es mich besonders, dass der Modelversuch hier stattfindet. Länder wie China und USA sind Vorreiter im Raumfahrtbereich, Österreich hat hier noch Spielraum, vor allem auch im Bereich der bemannten Raumfahrt – da ist auch das höchste Potential für Inspiration – und das fängt in der Schule an. Das Land Oberösterreich als starker Partner kann hier im Bildungsbereich eine Vorreiterrolle für Österreich einnehmen. Wir würden uns auch auf Bundesebene eine solch tolle Zusammenarbeit wünschen. Es freut uns, dass im Zuge der guten Kooperation auch der ÖWF und die ESA in einem ähnlichen Ausmaß wie das Land Oberösterreich dieses Projekt fördern“, so Grömer weiter.

Marssimulation Amadee-20 mit „Junior Researchers Program“verschoben
Das ÖWF bereitet derzeit mit internationaler Beteiligung die nächste Mars Simulation AMADEE-20 vor. Dabei soll eine europäische Crew ein Monat lang in der Negev Wüste in Israel ausgewählte Aspekte einer zukünftigen Mars-Expedition simulieren, unterstützt durch ein Mission Support Center in Österreich. Im Zuge des Projektes sollen etwa Experimente aus Robotik, Human Factors und Life Science durchgeführt werden. Traditionell bindet das ÖWF auch nationale Industriepartner und Jugendliche in diese Art von Projekten ein: Das „Junior Researchers Program“ (JRP) ermöglicht Studierenden und Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit den europäischen und israelischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Raumfahrt-Forschung hautnah zu erleben und damit ihre Karrierewahl zugunsten innovationsnaher Bildungsfelder zu entscheiden.

„Wir müssen zwar das Projekt Corona-bedingt um ein Jahr nach hinten verschieben. Nichts desto trotz werden wir die Schülerinnen und Schüler in unseren Vorträgen mit auf eine Reise in den Weltraum nehmen und sie dabei auch mit praktischen Beispielen abholen. Für die Jugendlichen wird es aber im darauffolgenden Jahr die Möglichkeit geben, an diesem Projekt teilzunehmen. Nähere Informationen können wir aber erst geben, wenn es soweit ist“, betont der ÖWF-Direktor.

Weitere Kooperationen im Land Oberösterreich
Neben den Schulbesuchen gehören zum „Junior Researchers Program“ auch:

• FH Gesundheitsberufe OÖ, mit der Erstellung und wissenschaftlichen Begleitung des Ernährungsprogrammes für die Analog-Astronautinnen und -Astronauten.
• HTL Braunau, wurde in die Konstruktion des Raumanzug-Simulators SERENITY eingebunden, sowie diverse andere Schulen im Rahmen des ESA/ÖWF Vortragsprogrammes; darunter fallen auch zahlreiche oberösterreichische Praktikantinnen und Praktikanten im Zuge der ÖWF Sommer-Internships & Traineeships.
• Firmenkooperationen, etwa im Rahmen des Raumanzug-Projektes SERENITY (gfk Center Marchtrenk für Präzesions-gfkTeile), VOEST Alpine (Sonderfertigung Halsring Raumanzug „Aouda“) – diese beiden Kooperationen sind bereits abgeschlossen.

„Es gibt schon seit vielen Jahren zahlreiche Verbindungen zwischen dem Land Oberösterreich und dem Österreichischen Weltraum Forum. Allen voran das Raumanzugsprojekt Serenity gemeinsam mit der HTL-Braunau. Hier ist das ÖWF eine von fünf Organisationen weltweit ist, die einen Raumanzugprototypen für den Mars entwickeln und testen. Darüber hinaus gibt es die Kooperationen mit der FH Gesundheitsberufe OÖ im Zuge derer Ernährungsprogramme für die Analog-Astronautinnen und -Astronauten erstellt werden, die meist während einer vierwöchigen Mars Simulation in einer Wüste getestet werden. Diese Beispiele zeigen die gute Zusammenarbeit zwischen dem Land Oberösterreich und dem ÖWF sowie die Bedeutung, Nachwuchs für diese wichtigen und spannenden Aufgaben zu finden“, so Haberlander abschließend.

ÜBER DAS ÖSTERREICHISCHE WELTRAUM FORUM
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) gehört im Bereich der Analogforschung weltweit zu den führenden Organisationen, die an der Vorbereitung astronautischer Erforschung anderer Planeten mitarbeiten. ExpertInnen verschiedenster Disziplinen bilden innerhalb des ÖWFs die Basis für diese Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Unternehmen unterschiedlicher Branchen wird hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF seine ausgezeichneten Kontakte zu MeinungsbildnerInnen, Politik und Medien, um österreichische Spitzenforschung und Technologie international voranzutreiben und bekanntzumachen. Das Österreichische Weltraum Forum ist zudem einer der wichtigsten Bildungsträger in Österreich, wenn es um Raumfahrt und darum geht, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu dieser Branche zu ermöglichen. Neben der Betreuung von universitären Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder Studierenden und SchülerInnen die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika ihr Wissen zu erweitern. www.oewf.org

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