2021
Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Bildung und internationalen Vernetzung, Pressearbeit für nationale und internationale Medien von Zeitungen bis zu Fernsehsendern, Social Media-Arbeit für eine große Community auf unterschiedlichen Kanälen, Visuals für Content-Creation, Medienproduktion, visuelle Orientierung am Standort sowie Corporate Identity, all dies erschafft unser internationales Mediateam.
Unser Mediateam baut Brücken zwischen dem ÖWF und der Öffentlichkeit. Den Begriff Analog-Forschung hören viele vermutlich zum ersten Mal. Wie unterstützt dein Team die Mitglieder in der Kommunikation mit Medien, um die Botschaft rüberzubringen?
Monika: Analog-Forschung ist tatsächlich für die breite Öffentlichkeit und die meisten Journalist*innen, mit denen wir sprechen, komplettes Neuland. Auch in der Wissenschaft ist es ein ziemlich neues Feld. Also ist unsere Aufgabe zu erklären wer wir sind, was wir machen, wie wir es machen und v. a. warum. Wir schreiben Pressemitteilungen in Deutsch und Englisch, veranstalten Pressekonferenzen, führen Hintergrundgespräche mit Journalist*innen, sind auf zahlreichen Social Media Kanälen wie LinkedIn, Facebook, Twitter und Instagram präsent und coachen jene ÖWF-Mitglieder, die sich auf ein Interview vorbereiten. Vom Visuals-Team, das zum Media-Team gehört, kommen Infographiken, zur Veranschaulichung. Und natürlich arbeiten wir viel mit Fotos – die sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte.
Wie viel Vorarbeit, also die Arbeit, die erstmal niemand sieht, ist im Vorfeld einer ÖWF Mission oder eines neuen Projekts nötig, um die recht große Presseresonanz zu generieren, die wir aktuelle erreichen?
Monika: Da fließen z. B. viele Telefonstunden rein. Man spricht mit Journalist*innen, erklärt beispielsweise was eine Analog-Mission ist, also dass wir mithelfen, astronautische Missionen zum Mars vorzubereiten. Bereits im Vorfeld der Mission produzieren wir Social Media Posts und viele Texte für Homepage und Presse, die wir dann während der Mission veröffentlichen. Diese sollen allgemein verständlich sein. Also schreiben wir, diskutieren, schreiben um, holen das OK z. B. von unseren Forschungspartnern ein, schreiben eventuell wieder um. Wir machen detaillierte Listen welche Fotos wir von der Mission – diesmal aus Israel – brauchen werden, um die komplexe Missionsorganisation, die ganze Bandbreite der wissenschaftlichen Arbeit, die Internationalität und insgesamt das tolle Feeling der Mission rüberzubringen.
Wie hat sich die Öffentlichkeitsarbeit des ÖWF im Laufe der Jahre verändert? Welche Kanäle der Kommunikation werden inzwischen genutzt?
Monika: Also wenn ich mich an 2012 und die Mission am Dachstein erinnere: da mussten wir wirklich sehr viel Informationsarbeit leisten und uns sehr um die Medien bemühen. Ab da ging es dann aufwärts. Spätestens seit unserer Mission 2018 im Oman sind wir vielen österreichischen Journalist*innen ein Begriff und werden von ihnen angesprochen, wenn sie Expert*innen zu einem Weltraum-Thema suchen. Auf der anderen Seite dürfen wir nicht müde werden, unsere Geschichte zu erzählen und das Verständnis von Mars-Analog-Missionen weiter zu fördern. Das Thema ist immer noch exotisch, auch wenn viele Journalist*innen mit „ÖWF“ inzwischen etwas anfangen können. Sehr geholfen haben uns hier die professionellen Fotos, mit denen wir arbeiten, und auch unsere Präsenz auf Social Media. Facebook und Twitter waren hier die ersten Kanäle. Je nachdem wen wir ansprechen wollen, werden LinkedIn und Instagram zunehmend wichtiger. So erreichen wir auf unterschiedlichen Kanälen immer mehr Menschen rund um die Welt.
Was war die bisher schrägste Presseanfrage und was wurde daraus?
Monika: Was ist in der Raumfahrt schon schräg? Schließlich gibt es im Weltraum ja kein „Oben“ oder „Unten“ ;) Naja im Ernst: witzig ist, wenn wir gebeten werden, den Raumanzug-Simulator Aouda, den die Analog-Astronaut*innen bei ihren Einsätzen tragen, auszuborgen – z. B. für Dreharbeiten einer österreichischen Hauptabendprogramm-Krimiserie. Aouda ist soviel wert wie ein Ferrari. Sie ist ein hochsensibles Arbeitsgerät, das es in dieser Form nur 2 mal auf der Welt gibt. Also heißt die Antwort dann „leider nein“. In dem konkreten Fall mit der Krimiserie haben wir unsere Kinderraumanzüge, die wir bei Veranstaltungen verwenden, verliehen. Sah ,on camera‘ auch ziemlich gut aus.
Wie sieht die Pressearbeit während einer Mars-Analog-Mission aus?
Monika: Wie schon gesagt bereiten wir sehr viel vor. Trotzdem ist der erste Missionstag wie ein Wirbelsturm, den wir selbst heraufbeschwören und deshalb auch kontrollieren. Denn wir konzentrieren die Veröffentlichung der ersten Missionsfotos und der ersten Geschichten absichtlich auf den ersten Missionstag, um ein möglichst großes Medienecho zu generieren. Die ersten Missionstage sind dann sehr intensiv, fast überwältigend. Aber es lohnt sich: Die Journalist*innen-Anfragen sprudeln und unsere Missionsleitung gibt zu allen möglichen und unmöglichen Tageszeiten Interviews für Zeitungen und Fernsehsender wie BBC, ARD oder ORF. Zudem haben wir Filmcrews im MSC und im Feld, die die ersten Schritte der Analog-Astronaut*innen festhalten, aber das Testgelände natürlich zu Beginn der Isolationsphase verlassen müssen. Wenn wir dann sehen, dass das ÖWF und die Analog-Mission in aller Munde sind, ist das ein großartiges Gefühl.
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
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