Die körperlichen und mentalen Belastungen die Analog-Astronaut*innen während einer Mission erfahren können enorm hoch sein. Außentemperaturen um die 30°C, das Gewicht des Aouda-Raumanzug-Simulators mit etwa 50 kg und die zusätzlichen Belastungen durch die Exoskelette um Mars-ähnliche Verhältnisse zu simulieren können während der teils mehrere Stunden dauernden Außenbordeinsätze sehr kräftezehrend und ermüdend sein. Um die Belastungen vorab besser abschätzen zu können, entwickelt Benjamin Reimeir im Rahmen seines Doktoratsstudiums Ermüdungssimulationen individuell angepasst für die einzelnen Analog-Astronaut*innen.

Ziel der ersten Messungen in diesem Projekt ist es, die Auswirkungen von muskulärer Ermüdung auf die Genauigkeit bei der Ausführung von anstrengenden oder koordinativ anspruchsvollen Bewegungen zu analysieren. Dabei werden die Bewegungen der Testpersonen mithilfe eines Bewegungserfassungssystems präzise erfasst. Ein Übungsprotokoll mit zusätzlichen Lasten soll die gewünschte Ermüdung erzeugen um dann die Auswirkung auf Bewegungsmuster und Arbeitsleistung/Fehlerhäufigkeit zu untersuchen.           
Langfristig soll dieses Model auf alle relevanten Tätigkeiten, die Analog-Astronaut*innen im Rahmen der Missionen ausführen müssen, erweitert werden.

Benjamin Reimeir führt die Messungen im Biomechanik Labor des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck durch. Wenn du Interesse an seiner Forschung hast und gerne als Versuchsperson an Messungen teilnehmen möchtest, kannst du Benjamin gerne für weitere Informationen unter kontaktieren.

Die nächsten Schritte in dem Projekt umfassen auch eine Weiterentwicklung der Exoskelette um die erzeugten Belastungen live erfassen zu können. Zudem gibt es bereits erste Ideen in Richtung Smart Textiles um die Unterwäsche der Analogastronauten „intelligenter“ werden zu lassen.

Autor: Benjamin Reimeir

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