Hallo zusammen, mein Name ist Xavier Maréchal und ich bin ein Student der Luft- und Raumfahrttechnik aus Frankreich, in der Nähe von Paris. Ich studiere dort an der ESTACA und mache diesen Sommer ein 4-monatiges Praktikum beim ÖWF bis Mitte August. Der Luft- und Raumfahrtsektor hat mich schon als Kind fasziniert, und dieses Praktikum war bisher eine wirklich tolle und herausfordernde Erfahrung.

Ich bin auf das ÖWF gestoßen, weil ein Schüler meiner Schule dort letztes Jahr sein Praktikum absolviert hat. Nachdem ich mich mit ihm unterhalten hatte, überzeugte er mich, dass der Verein und Innsbruck ein Ort sein würden, an dem ich leidenschaftliche und freundliche Menschen treffen würde. Also habe ich die Chance ergriffen und hier bin ich nun und beginne gerade die zweite Hälfte meines Praktikums.

Die ersten Wochen haben mir sehr gut gefallen, da ich die Feinheiten der verschiedenen Raumfahrtprojekte kennengelernt habe, von denen ich vorher nichts wusste. So musste ich zum Beispiel einen Tagesbericht über die AMADEE-24-Mission schreiben, die in diesem Frühjahr in Armenien stattfand. Dazu musste ich alle Berichte, die das Missions Support Center bzw. ein kleines Vor-Ort-Unterstützungsteam (GOST genannt) geschrieben hatte. Diese Aufgabe gefiel mir deshalb so gut, weil ich durch das Schreiben des Berichtes einen kleinen wissenschaftlichen Beitrag leisten konnte.

Derzeit arbeite ich an ADLER-2, dem 6U CubeSat, den das ÖWF vor fast 18 Monaten gestartet hat. Mein Ziel ist es, vorherzusagen, wann er wieder in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen wird. Ich verwende ein ESA-Tool namens DRAMA (Debris Risk Assessment and Mitigation Analysis), um die künftige Umlaufbahn von ADLER-2 vorherzusagen und dann abzuschätzen, wann er wieder in die Atmosphäre eintreten wird. Natürlich wurde dies vor dem Start gemacht, aber vor kurzem begann der CubeSat zufällig zu taumeln. Wir vermuten, dass dies auf die jüngste intensive Sonnenaktivität zurückzuführen ist, die zu Lageveränderungen führte. Ich habe bereits seine durchschnittliche Querschnittsfläche berechnet, um eine erste Schätzung des Wiedereintrittsdatums vorzunehmen, und bald werde ich Zugang zu mehr Daten haben, die es mir ermöglichen werden, viel genauer zu sein.

Parallel dazu haben wir mit dem anderen Praktikanten namens William an den Delta-Anzügen (Raumanzüge für Ausbildungszwecke) gearbeitet, die für eine zukünftige analoge Mission in der Schweiz verwendet werden.

Manche Aufgaben erfordern zwar Fähigkeiten, die ich in der Schule noch nicht gelernt habe, aber Hilfe und Ratschläge sind immer verfügbar, sei es von einem engen Schreibtischkollegen, einem anderen Praktikanten in Wien oder jemandem, der dem Verein vor Jahren geholfen hat. Die Atmosphäre im Büro ist sehr angenehm, alle sind offen und hilfsbereit, das macht das Arbeiten sehr angenehm.

Natürlich ist es wunderbar, in Innsbruck zu leben. Nachdem ich die letzten 21 Jahre in der Nähe von Paris verbracht habe, fühlt es sich unwirklich an, jeden Tag die Berge zu sehen! Ich habe unglaubliche und gastfreundliche Menschen kennengelernt, die mir geholfen haben, die Stadt und ihre atemberaubende Bergwelt zu erkunden. In meiner Freizeit mache ich das Beste daraus und entdecke so viele Orte wie möglich, bevor ich abreisen muss.

Dieses Praktikum ist eine großartige Erfahrung, die es mir ermöglicht, die Welt des Raumfahrtsektors zu entdecken, und ich bin gespannt darauf, welche neuen Fähigkeiten und Kenntnisse ich als Nächstes erlernen werde!

Autor: Xavier Maréchal, ÖWF Praktikant

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