2012
Woche 1: 2. – 6. Juli 2012
Woran erkennt man, dass im Raumanzugslabor des Österreichischen Weltraum Forums der Sommer angefangen hat? – Richtig, es herrscht Hochbetrieb im und um das Labor, denn kaum haben die Sommerferien für uns Studenten begonnen, zieht es uns auch schon ins Suitlab, es gibt ja schließlich Arbeit zu tun.
Den Anfang macht Julia Neuner, die diesen Sommer durchgehend 3 Monate im Labor als Mitarbeiterin dabei ist und sich um alles Mögliche kümmert. Derzeit arbeitet Sie an Aouda.S, das „S“ steht dabei für Science, sie ist also die kleine Schwester von Aouda.X.
Am Dienstagabend komm ich dann aus Wien angereist, gleich nach meiner letzten Prüfung für dieses Semester, um rechtzeitig zum Wasserraketenbauen am Mittwoch – viel zu zeitig in der Früh für einen Studenten in den Ferien ;) – in der Volksschule Hötting West nahe dem Suitlab in Innsbruck dabei zu sein. Gernot, Julia und ich haben die Schüler und Schülerinnen in die Theorie der Raketentechnik eingewiesen, natürlich mit spannenden Videos und anschaulichen Erzählungen, bevor es dann für die Kinder ernst wurde, denn nun mussten sie selbst ihre echten Raketen bauen, mit „fast“ dem gleichen Treibstoff (Wasserstoff und Sauerstoff) jedoch in seiner verbundenen Form, wir wollen ja nicht die Schule wegblasen beim Start der Raketen.
Nach Fertigstellung ging es auch gleich ans Starten – natürlich auch mit ein paar Startverzögerungen aufgrund technischer Defekte (eine Luftpumpe war undicht) – so wie es in der Praxis auch oft vorkommt. Schlussendlich konnten aber alle Raketen gestartet werden und alle Beteiligten waren begeistert, Schüler, Lehrerinnen, die Direktorin und sogar der Schulwart und eine andere Klasse haben aufgeregt den Starts zugeschaut. Alles in Allem eine gelungene Schulschlussaktion, hoffentlich nächstes Jahr wieder mit ebenso faszinierten Schülern.
(Die Klasse dieser Schule hat im Rahmen des Innsbrucker Frauen- und Kinderlaufes die Raketenbastelstunde mit uns gewonnen.)
Aber eigentlich bin ich hier in Innsbruck um mich eingehend mit Marshöhlen zu beschäftigen und deren Relevanz für zukünftige Mars Missionen, angeregt durch unsere Dachsteinmission Ende April 2012. Momentan bin ich noch beim Einarbeiten in die Materie. Nur so viel: In Höhlen steckt mehr, als wir uns zunächst erwarten – das wird sicher spannend.
Ende der Woche ist dann noch Angel Usunov zu uns gestoßen, ein Physikstudent aus Wien, der sich mit einem Positionierungssystem für unsere Raumanzüge beschäftigt. Im Rahmen dessen entwickelt er zusammen mit Christoph Ragonig auch ein theoretisches Modell, das man dann auch auf dem Mars einsetzen könnte, wo es bis jetzt noch kein GPS oder Galileo Satellitennavigationssystem gibt. Immer wieder kommt es zum Gedankenaustausch mit den anderen Leuten im Suitlab, gefolgt von der einen oder anderen Erkenntnis – gelebte Wissenschaft halt. :)
Doch die Arbeitswoche hört für das ÖWF nicht am Freitag auf, den am Sonntag wurden von Gernot Grömer, Olivia Haider, Petra Sansone und mir noch etliche (virtuelle) Interviews mit freiwilligen Kandidaten für die MARS 2013 Mission durchgeführt. Die Endauswahl steht dann in ein paar Wochen.
Abgesehen von diesen außerordentlichen Aktivitäten schauen auch altbekannte Innsbrucker regelmäßig im Suitlab vorbei um das eine oder andere zu erledigen.
Ich sag’s ja – Summer in the lab – da geht es heiß zu. Dranbleiben für weitere News!
-Reinhard Tlustos
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
- Tagged:Innsbruck, Praktikum beim ÖWF, spacesuitlab
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