2013
INTERVIEW mit THOMAS J. LUGER aus ÖSTERREICH
Team & Aufgabe(n)
Dr. Thomas Luger ist Leiter des Biomedical Engineer (BME) Teams und hat die Gesamtverantwortung hinsichtlich medizinischer Entscheidungen. Er unterstützt alle Prozesse, welche die Gesundheit der Mitarbeiter in Marokko und Innsbruck sowie das medizinische Datenmanagement betreffen. Das schließt die Missionsvorbereitung, die laufende Überwachung und die Nachbetreuung mit ein. Thomas Luger lebt und arbeitet in Tirol.
Weltraum & MARS2013
Was war dein erster Kontakt mit dem Thema Weltraum / Astronomie / Analogforschung?
Zum Thema Weltraum fand ich Zugang über meinen Vater, der mich im Jahr 1969 in der Nacht weckte, um die erste Mondlandung live miterleben zu können. Ein beeindruckendes Erlebnis. Das Interesse am Mars wurde in mir durch meinen Sohn und Analog-Astronauten Ulrich geweckt.
Wann hast du erfahren, dass es das ÖWF gibt?
Durch die Tätigkeit meines Sohnes und durch Gernot Grömer über die Freiwillige Rettung Innsbruck.
Wie hast du von der “MARS2013” Mission gehört?
Schon seit der Rio Tinto Mission bin ich bei den Vorbereitungen beteiligt.
Warum hast du dich dafür entschieden, daran teilzunehmen?
Erstens finde ich, dass bei den Analog Mars-simulationen ein professionelles medizinisches Monitoring der Analog-Astronauten und eine Messung der Umweltbedingungen im Raumanzug (Telemetrie) unumgänglich ist und neben dem „Safety“ auch ein/e Notfallmediziner/in vor Ort sein muss. Zweitens finde ich es wissenschaftlich interessant, über Etablierung einer medizinischen Datenbank das gewonnene Know-how auf Marsflüge und Marsausflüge zu projizieren, um hypothetisch eine medizinische Versorgung in Zukunft zu ermöglichen. Dazu sollen diese Analog Simulationen beitragen.
Was war dein erster Eindruck von der Arbeit mit dem ÖWF-Team?
Viel Engagement, Enthusiasmus, Professionalität und ein Quantum „Freak sein“ ODER anders ausgedrückt: Engagement = in der Freizeit bis über die eigenen Grenzen hinausgehen, Enthusiasmus = den Weg in Richtung wissenschaftliches Neuland gemeinsam zu gehen, Professionalität = die Einbringung des eigenen Know-hows auf hohem Niveau, Ein Quantum „Freak sein“ = als positives Element zu sehen und zeigt sich am Spaß haben an der gemeinsamen Sache.
Was ist dein persönliches Ziel für diese Mission?
Für ein gemeinsames Ziel ein Stück des Weges miteinander zu gehen, dabei aber neben aller Professionalität und Wissenschaft den Spaßfaktor nicht zu vergessen.
Beruf, Freizeit & Familie
Das mache ich beruflich:
Anästhesist, Notfallmediziner und Wissenschaftler
Ein typischer Tag in meinem Leben sieht so aus:
Leider zu viel Arbeit, sodass zu wenig Zeit für meine Familie bleibt!
So verbringe ich meine Freizeit:
Meine Arbeit endet leider nicht nach einem 8-Stunden-Tag und 25-Stunden-Dienste kommen während des Monats hinzu. Wenn Zeit ist, dann liebe ich Sport, wie Mountainbiking, Nordic Walking, Skifahren, Langlaufen und Schwimmen, aber auch Sauna gehen, im Computer surfen, Bücher lesen, Musik hören und Kunstwerke betrachten.
Familienstand:
Seit 32 Jahren sind meine Frau Christine und meine Kinder der Mittelpunkt meines Lebens.
Meine Freunde würden mich so beschreiben:
Da musst du meine Freunde fragen!!
Ich über mich
Diese Dinge sind mir wichtig:
Beachtung der Schöpfung in all ihrer Vielfalt
Was mich verrückt macht:
Oberflächlichkeit im Tun und Handeln.
Etwas, das ich niemals tun würde:
Bungee jumping
Eine wichtige Sache, die andere Leute über mich wissen sollten:
Ich stehe mitten im Leben und bin doch nur ein Mensch!
Um mich zu entspannen, brauche ich unbedingt:
Ruhe und je nach Stimmung eine Handvoll Musik von Pop bis Klassik.
Dafür lasse ich alles stehen und liegen:
Esterhazy Schnitte (medizinisch leider nur einmal pro Jahr erlaubt!!)
Etwas, das mein Leben verändert hat:
Als ich das erste Mal Christine sah!
Was ist das Ungewöhnlichste, Herausforderndste, Aufregendste, Beängstigendste, Witzigste, das du jemals erlebt hast?
Das Herausforderndste war die Organisation des Kirchenvolksbegehrens für eine Erneuerung der Katholischen Kirche, die zeitgleich mit meiner Habilitation stattfand.
Ziel(e) & Motto
Etwas, das ich gerne lernen oder erreichen würde:
Jedes Jahrzehnt ist privat und beruflich Neuland!!
Mein Motto / Ein Sprichwort, mit dem ich mich identifizieren kann:
In veritate libertas!! (In der Wahrheit sind wir frei!)
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
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