2021
Seit dieser Woche läuft die Isolationsphase für unsere 6 Analog-Astronaut*innen im Ramon Krater in der Negev Wüste = „Mars“. Das bedeutet, der Kontakt zum Rest der Welt findet für die sechs ausschließlich über die „Erde“ also das Mission Support Center (MSC) in Innsbruck statt. Um so realitätsnah wie möglich zu simulieren, ist die Kommunikation zwischen „Mars“ und „Erde“ um jeweils 10 Minuten zeitverzögert.
Vor Ort werden die Analog-Astronaut*innen von unserm On-Site Support-Team im Hintergrund unterstützt. Dieses Team darf jedoch nicht mit der Flight Crew im Habitat interagieren. So werden z.B. die WLAN-Antennen, die für die Kommunikation bei Außenbordeinsätzen notwendig sind, von diesem Team ein- und ausgeschalten oder es hilft bei der Wartung von Rovern. Auch Mediziner*innen sind vor Ort um im Notfall eingreifen zu können.
Die ersten Außenbordeinsätze (EVA) fanden statt. Das heißt, unsere Analog-Astronaut*innen waren in ihren Raumanzugsimulatoren außerhalb des Habitats unterwegs und haben Experimente durchgeführt (siehe unseren Twitter Kanal für Details). Das sogenannte Donning, das Anziehen es Raumanzugsimulators, ist nicht eben mal fix erledigt. Es dauert gut 2 Stunden und dann muss schon alles nach Plan verlaufen. Während der gesamten Zeit des EVA, vom Donning bis zum Ausstieg aus dem Anzug – somit über viele Stunden, überwacht unser Ärzte-Team vom MSC aus die Vitalfunktionen der Flight Crew.
Im MSC in Innsbruck hatten wir diese Woche Filmteams zu Gast, die über die AMADEE-20 Mars Simulation und unsere Arbeit berichtet haben oder dies noch tun werden. Auch etliche Anfragen zu O-Tönen aus dem Feld haben uns erreicht und wir freuen uns sehr darüber. Natürlich ist dies mit weiterer Arbeit für unsere Analog-Astronaut*innen verbunden. Doch professionell, wie sie trainiert sind, erledigen sie auch diese Aufgaben und senden uns Audio-Aufnahmen in den jeweils gewünschten Sprachen mit Ihren Eindrücken aus dem Feld zurück, sodass wir die Medienanfragen bedienen können.
Das Human Factors- und Ärzte-Team sorgt nicht nur dafür, dass es unserer Feldcrew mental und physisch gut geht. Sie sorgen auch dafür, dass im MSC trotz langer Arbeitstage die Stimmung ebenso gut bleibt. Teambuilding mit gemeinsamen Abendessen, Karaoke oder Wanderungen tragen sehr dazu bei.
Wie fühlt es sich an, in einem Habitat in Isolation zu sein?
Darüber berichtet Analog-Astronautin Anika Mehlis in dieser Audio-Aufnahme. Unbedingt reinhören.
Wir haben nun Halbzeit unserer 4-wöchigen Mars Simulation und noch zwei spannende Wochen liegen vor uns. Wir werden berichten. :)
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
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