2013
INTERVIEW mit CHRISTOPH RAGONIG aus ÖSTERREICH
Team & Aufgabe(n)
Christoph Ragonig lebt und arbeitet in Tirol und ist während der MARS2013 Mission einer der Flight Directors (FD) im Mission Support Center (MSC) in Innsbruck. In dieser Funktion kümmert er sich sowohl um die Mitarbeiter in Österreich als auch um die Crew in Marokko und sorgt für einen sicheren und reibungslosen Ablauf der Feldsimulation.
Weltraum & MARS2013
Was war dein erster Kontakt mit dem Thema Weltraum / Astronomie / Analogforschung?
Einer der ersten Versuche mit Aouda.X am Dach des Sillufer 3a (Zentrale „Freiwillige Rettung Innsbruck“) während ich im Rettungsdienst tätig war.
Wann hast du erfahren, dass es das ÖWF gibt?
Als ich dann nachschauen gegangen bin, was es denn mit diesem silbernen Anzug im Nachbargebäude auf sich hat. Da ich Gernot (ÖWF-Vorstand) ja schon lange vom Roten Kreuz kenne, war der Weg von der neugierigen Kontaktaufnahme bis zur aktiven Mitarbeit ein kurzer.
Wie hast du von der “MARS2013” Mission gehört?
Das habe ich bereits im Planungsstadium von Gernot erfahren.
Warum hast du dich dafür entschieden, daran teilzunehmen?
Wenn nicht wir und wenn nicht jetzt, wer soll offene Fragen für eine bemannte Mars Mission beantworten? Nach der Mitarbeit bei der „RioTinto Mission“ 2012 in Spanien, war die Frage nach einer Mitarbeit bei MARS2013 eher eine rhetorische.
Was war dein erster Eindruck von der Arbeit mit dem ÖWF-Team?
Ein enthusiastischer Haufen buntgemischter Persönlichkeiten aus aller Herren Länder, mit allerlei Hintergründen (vom Univ.-Prof. bis zum Studenten) mit dem Ziel, eine sichere Forschungsplattform zu schaffen um dem Traum vom Flug zum Mars einen Schritt näher zu kommen.
Was ist dein persönliches Ziel für diese Mission?
Einerseits möchte ich als Führungskraft den Mitarbeitern eine schöne, aber auch lehrreiche Zeit möglichen, andererseits für mein „Proof-of-Concept“ Projekt im Rahmen meines Studiums Daten sammeln.
Beruf, Freizeit & Familie
Das mache ich beruflich:
Medizintechniker für medizinische Linearbeschleuniger (Strahlentherapie), IT- Student (berufsbegleitend), Rettungssanitäter und Einsatzleiter beim Roten Kreuz Innsbruck
Ein typischer Tag in meinem Leben sieht so aus:
Ohne Kaffee geht erst einmal gar nichts. Nachdem Mails und News aus aller Welt gecheckt sind, gehe ich zuerst ins Büro oder ins Krankenhaus um nach dem Rechten zu sehen und den unvermeidlichen Papierkram aktuell halten. Funktionieren die Beschleuniger, dann bleibt Zeit, um mein Projekt für die Diplomarbeit voranzutreiben. Auf akute Probleme in der Arbeit muss ich schnell reagieren und vor Ort sein können, sodass das Diensthandy ein ständiger Begleiter ist. Alles in allem kann an einem typischen Tag entweder gar nichts und die Hölle los sein. Die Flexibilität, in ruhigen Zeiten Kraft zu tanken und diese bei akuten Problemen abrufen zu können, habe ich mir in den letzten Jahren angeeignet. So gesehen gleicht kein Arbeitstag dem anderen. Abends bleibt Zeit zur Beziehungspflege und für das ÖWF und das Rote Kreuz.
So verbringe ich meine Freizeit:
Im Moment sind der Endspurt im Studium und die Renovierung der zukünftigen gemeinsamen Wohnung die bestimmenden Elemente. Außer diesen temporären Faktoren verbringe ich viel Zeit beim ÖWF und dem Roten Kreuz. Im Winter bin ich seit neuestem auch gerne auf der Schipiste.
Familienstand:
in einer Lebensgemeinschaft
Meine Freunde würden mich so beschreiben:
Gut gelaunt, immer eine lustige Anekdote auf Lager, jedoch auch durchaus mal akut (aber nur kurzfristig) launisch – vor allem ohne Kaffee, in stressigen Situationen ruhig, technisch kreativ aber nicht künstlerisch.
Ich über mich
Diese Dinge sind mir wichtig:
Familie, Freunde, Ehrlichkeit
Was mich verrückt macht:
Intrigen, Hinten-rum-Gerede, wenn Leute ohne Ahnung über anderer Leute Schicksal entscheiden
Etwas, das ich niemals tun würde:
Für ein Monat nach Marokko in die Wüste reisen… ;)
Eine wichtige Sache, die andere Leute über mich wissen sollten:
„Müssen“ tu ich gar nix – aber vieles mache ich gerne.
Um mich zu entspannen, brauche ich unbedingt:
eine Couch
Etwas, das mein Leben verändert hat:
Die Erfahrungen in mehr als 15 Jahren Rettungsdienst. Das lässt einen mit anderen Augen auf das Leben blicken, man wird zufriedener mit dem was man hat.
Was ist das Ungewöhnlichste, Herausforderndste, Aufregendste, Beängstigendste, Witzigste, das du jemals erlebt hast?
Zu erleben, wie aus einem Haufen Fremder im Zuge der „RioTinto Mission“ nach einer Woche Freunde wurden, war ungewöhnlich und sehr aufregend!
Ziel(e) & Motto
Etwas, das ich gerne lernen oder erreichen würde:
„Sultans of Swing“ auf der Gitarre spielen können, so richtig…
Mein Motto / Ein Sprichwort, mit dem ich mich identifizieren kann:
Geht nicht gibt’s nicht.
Dieser Artikel ist auch verfügbar auf: Englisch
- Tagged:Flight Director, Innsbruck, Interview, Mars2013, Menschen
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